Gastronomie und Hotellerie: Wachstum von 3,2 Prozent in 2014 – Zweitstärkstes Umsatzplus seit zwei Jahrzehnten

Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, erzielten Gastronomie und Hotellerie im Jahr 2014 ein Umsatzplus von nominal 3,2 Prozent (real 1,0 Prozent). Das ist das fünfte Wachstumsjahr in Folge und nach 2011 (3,9 Prozent) das zweitstärkste Plus seit zwanzig Jahren „Vor allem unterstreichen die Zahlen, dass unsere Branche nachhaltig wächst – das ist die zentrale Botschaft“, so Ernst Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband). In seiner Umsatzprognose für 2015 geht der DEHOGA dagegen nur von einem Umsatzplus von 1,5 Prozent aus. „In unseren Betrieben herrscht akuter Bürokratiefrust. Das ist nicht der Stoff, aus dem neue Umsatzrekorde entstehen“, so Fischer.

Die Gastronomie erzielte im vergangenen Jahr ein nominales Umsatzplus von 3,2 Prozent (real 1,1 Prozent). Besonders stark zeigten sich dabei die Caterer mit einem Umsatzplus von nominal 5,2 Prozent (real 3,2 Prozent). Das Beherbergungsgewerbe verbuchte ein Umsatzplus von nominal 3,1 Prozent (real 0,9 Prozent).

Die Ursachen für die starken Zahlen sind vielfältig: Die Deutschen waren 2014 in bester Konsumlaune, Deutschland als Reiseland-Magnet zieht immer mehr ausländische Gäste an, weiterhin punkten Gastronomie und Hotellerie mit einem, national wie international, herausragend guten Preis-Leistungsverhältnis.

Auf das laufende Kalenderjahr blickt der DEHOGA dagegen zurückhaltend. „Ob Arbeitszeitdokumentation oder Allergenkennzeichnung –  2015 geht schon jetzt als Bürokratiejahr in die Branchen-Geschichtsbücher ein“, so Fischer. „Sorge und Unmut in den Betrieben sind spürbar. Mehr Bürokratie und höherer Kostendruck lassen sinkende Gewinne erwarten.” Im Fokus der Kritik stehen vor allem die Bürokratievorgaben durch den Mindestlohn. So muss jeder Betrieb seit 1. Januar für jeden Mitarbeiter bis zu einem Bruttoverdienst von 2958 Euro schriftlich Anfang, Dauer und Ende der Arbeitszeit festhalten. Schon bei geringfügigen Verstößen drohen drakonische Bußgelder.

Neben mehr Bürokratie und höheren Lohnkosten scheinen sich mancherorts auch weitere vom DEHOGA prognostizierte Auswirkungen des Mindestlohnes zu bestätigen: Eingeschränkte Öffnungszeiten, Arbeitsplätze, die eingespart werden oder höhere Preise. „Unsere Hoffnung“, so der DEHOGA-Präsident, „kann nur sein, dass die große Mehrheit der Deutschen, die den Mindestlohn befürwortet, auch bereit ist, für gute Produkte und Dienstleistungen gute Preise zu zahlen.“

Quelle: DEHOGA Bundesverband | dehoga.de

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