Spirituosen in Maßkrugflaschen: Guillermo „Gischi“ Schedler über Krugmeister
Das Oktoberfest 2025 startet. Vom 20. September bis zum 5. Oktober heißt es wieder: „O’ zapft is!“. Millionen Besucher greifen zum Maßkrug, der wohl wie kein anderes Symbol für bayerische Bierkultur steht. Doch was, wenn er nicht mit Bier, sondern mit Hopfen Gin oder feinen Obstbränden gefüllt ist? Genau hier setzt Krugmeister an. Die Marke überträgt das Gefühl des Maßkrugs auf hochwertige Spirituosen – und verbindet damit Tradition und Innovation in einem ungewohnten Format: der Maßkrugflasche.
Wir haben im Interview mit Krugmeister-Gründer Guillermo „Gischi“ Schedler über diese Idee, den Anspruch, die verwendeten Spirituosen sowie Zukunft des jungen Unternehmens gesprochen.
Gischi, wie ist die Idee zu Krugmeister entstanden? Gab es einen bestimmten Anlass oder eine Inspiration für die Gründung?
Gischi Schedler: Die Idee entstand tatsächlich in einem echten Moment – an einem Spätsommerabend mit Freunden in Bayern. Wir saßen zusammen, hatten Bier im Maßkrug und dazu einen guten Obstbrand. Da dachte ich mir: Warum eigentlich immer getrennt? So entstand die Vision, Tradition und Innovation zu verbinden – aus einem ehrlichen Gefühl heraus. Die Maßkrugflasche war dann unser erstes großes Statement: einzigartig, emotional und typisch bayerisch, aber eben ganz neu gedacht.
Wie kamst Du auf dieses Konzept, und welche Bedeutung hat die Maßkrugform für die Marke?
Gischi Schedler: Der Maßkrug steht für Zusammenhalt, Feiern, Heimat. Für mich war klar: Wenn man daraus etwas Hochwertiges macht – kombiniert mit feinen Spirituosen – entsteht etwas, das es so noch nie gab. Die Maßkrugflasche ist mehr als eine Verpackung. Sie ist unser Markenzeichen. Sie verbindet rustikale Tradition mit der Klarheit und Tiefe eines guten Edelbrands. Jeder Schluck erzählt ein Stück bayerische Lebensart – nur eben neu interpretiert.
Der Hopfen Gin wurde sowohl 2020 als auch 2024 mit der Goldmedaille von Bayern Brand ausgezeichnet. Was zeichnet diesen Gin geschmacklich aus und welche Botanicals findet man im Gin?
Gischi Schedler: Der Hopfen Gin ist unser Herzstück: klar, frisch und mit einer besonderen bayerischen Seele. Der Unterschied liegt im feinen Aromenspiel: Neben klassischen Botanicals wie Wacholder, Zitrus und Koriander setzen wir auf Citrahopfen aus der IPA-Herstellung. Dieser verleiht dem Gin eine elegante Herbe und dezente florale Noten. Das Ergebnis ist ein ausgewogener, ehrlicher Gin mit Charakter – perfekt für Puristen und neugierige Ginliebhaber gleichermaßen.
Die limitierte Oktoberfest-Edition des Hopfen Gins hat viel Aufmerksamkeit erregt. Wie war die Resonanz auf diese spezielle Auflage? Gibt’s Pläne für ähnliche Editionen?
Gischi Schedler: Die Resonanz war überwältigend – viele waren begeistert von der Idee, den Hopfen Gin im Wiesn-Stil zu feiern. Die limitierte Edition war schnell ausverkauft und hat uns gezeigt: Es gibt großes Interesse an kreativen Sondereditionen mit Bezug zur bayerischen Kultur. Für kommende Oktoberfeste sind auf jeden Fall weitere limitierte Abfüllungen in Planung – immer mit einem Augenzwinkern, aber hohem Anspruch an Qualität und Design.
Neben dem Hopfen Gin: Welche weiteren Produkte bietet Krugmeister an?
Gischi Schedler: Neben dem Hopfen Gin haben wir inzwischen ein kleines, aber feines Sortiment aufgebaut: Darunter fruchtige Edelbrände wie Marille, Williamsbirne oder Himbeere sowie saisonale Spezialitäten und Sonderabfüllungen in der Maßkrugflasche. Alles dreht sich dabei um hochwertige Destillate kombiniert mit einer feinen Hopfen-Note mit klarer Handschrift – immer im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation.
Seit diesem Jahr gibt es auch neue Highlights im Sortiment – welche?
Gischi Schedler: Ja, seit Januar 2025 ist unser neuestes Produkt auf dem Markt – und es ist für uns ein echtes Herzstück. Die Entwicklung hat viel Zeit und Nerven gekostet, denn es war alles andere als einfach, die Maßkrugflasche in ein Miniaturformat umzusetzen. Aktuell bieten wir die Miniatur-Maßkrugflasche mit 4 cl Inhalt und einem reinen Obstbrand (40 %) an. Für die Gastronomie haben wir zudem ein besonderes Präsentationskonzept entwickelt: den sogenannten „Obstbaum“ zum Aufstellen auf den Tischen, an dem sechs 4 cl Obstler in der Mini-Maßkrugflasche hängen. Die ersten Rückmeldungen aus der Gastronomie waren pure Begeisterung.
Wie und wo werden die Produkte hergestellt?
Gischi Schedler: Unsere Destillate entstehen in enger Zusammenarbeit mit einer familiengeführten Brennerei, die seit Generationen ihr Handwerk beherrscht. Wir achten auf regionale Rohstoffe, Handarbeit und schonende Verarbeitung. Alles wird in kleinen Chargen gebrannt, abgefüllt und von Hand in die Maßkrugflaschen gefüllt. Das macht jede Flasche ein Stück weit einzigartig.
Über welche Distributionswege vermarktet Ihr die Produkte?
Gischi Schedler: Der Vertrieb läuft aktuell über unseren eigenen Onlineshop, ausgewählte Feinkostläden, Concept Stores und Spirituosenhändler. Zusätzlich sind wir auf Messen und Events präsent. Wichtig ist uns der persönliche Kontakt, denn unsere Produkte leben vom Erlebnis. Man muss sie sehen, anfassen, schmecken.
Wie sieht Eure Zielgruppe aus und welche Kommunikationsmaßnahmen setzt Ihr ein, um sie zu erreichen?
Gischi Schedler: Unsere Zielgruppe ist bewusst bunt: von jungen Genießern über kreative Köpfe bis hin zu Spirituosenliebhabern mit Sinn für Design. Uns erreichen oft auch Anfragen von Gastronomen und Firmenkunden, die etwas Besonderes suchen. Kommunikation läuft stark über Social Media, Events und PR – aber vor allem über Empfehlungen. Wenn jemand mit einer Maßkrugflasche anstößt, spricht das Produkt oft für sich selbst.
Als junges Unternehmen in der Spirituosenbranche steht Ihr vor verschiedenen Herausforderungen. Welche Hürden musstet Ihr bisher überwinden? Welche Lektionen habt Ihr daraus gelernt?
Gischi Schedler: Eine große Herausforderung war definitiv, mit einer Weltneuheit ernst genommen zu werden. Viele dachten zuerst, das sei ein Gag – bis sie den Inhalt probiert haben. Wir mussten viel Aufklärungsarbeit leisten, gleichzeitig den Vertrieb aufbauen, Produktion skalieren und immer wieder flexibel reagieren. Was ich gelernt habe: Authentizität zahlt sich aus – und man darf sich von Zweifeln nicht aufhalten lassen, wenn man an eine Idee glaubt.
Abschließend: Welche Vision hast Du für die Zukunft von Krugmeister?
Gischi Schedler: Meine Vision ist es, Krugmeister als feste Größe im Premium-Spirituosenmarkt zu etablieren – mit Charakter, Stil und Wurzeln. Ich möchte Produkte schaffen, die Menschen verbinden, Geschichten erzählen und bleibenden Eindruck hinterlassen. In den nächsten Jahren wollen wir national noch sichtbarer werden, neue Sorten launchen, Kooperationen eingehen und zeigen, dass Bayern mehr kann als Bier: nämlich edel, kreativ und überraschend anders.
Darüber hinaus wollen wir international wachsen, da insbesondere der amerikanische und asiatische Markt prädestiniert für die Maßkrugflasche ist. Dank unseres Glasherstellers und unseres Brennerei-Partners sind wir optimal auf einen internationalen Roll-out vorbereitet. Aktuell suchen wir nach einem Vertriebspartner mit internationaler Aufstellung. Denkbar ist auch eine Zusammenarbeit mit einer Brauerei, da wir unseren Citrahopfen durch brauereieigenen Hopfen ersetzen könnten. Auf diese Weise würde die Brauerei eine weltweit neue Kategorie innerhalb der Spirituosenbranche mit uns erschaffen. Erste Gespräche mit Brauereien laufen bereits.
Krugmeister | Website | Instagram
+++ Wir bedanken uns bei Guillermo „Gischi“ Schedler für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++