Interview Teaser Gin 8
Eifel Hop Gin

Mit dem Bitburger Siegelhopfen: Andreas Dick über seinen Gin 8

Die Idee zum Gin 8 entstand auf dem Hof Dick in Holsthum bei Bitburg. Inhaber Andreas Dick ist nicht nur Hopfenbauer und Biersommelier, sondern auch echter Gin-Liebhaber. Mit dem Produkt setzte er einen bereits lange verfolgten Plan in die Tat um: Er baut auf seinem Hof den Bitburger Siegelhopfen, der im Bitburger Bier zum Einsatz kommt, an – diesen nutzt er auch für seine Spirituose. Der Eifel Hop Gin kommt so kräftig und elegant, aber auch frisch und würzig daher.

Im Interview erzählt Andreas Dick, der Gründer und Eigentümer von Gin 8, wie seine Zusammenarbeit mit Bitburger aussieht, wie er vom Hopfen und Bier zum Gin kam und warum er Deutschlands vielleicht bekanntestes Handmodel ist.

Bitte stellen Sie sich und Ihren Weg in die Getränkeindustrie kurz vor.

Andreas Dick: Nach der Handelsschule habe ich 1991 die Ausbildung zum Brauer und Mälzer bei Braumeister Wilhelm Hagemann in der Bitburger Brauerei gemacht. 1996 folgte dann die Gesellenprüfung für meine zweite Ausbildung zum Landwirt, 1999 bis 2000 habe ich den Techniker draufgesetzt.

In der Zwischenzeit habe ich verschiedene Betriebe kennengelernt und war zwei Jahre am Bodensee in einem Obst- und Hopfenanbaubetrieb mit eigener Brennerei, danach in Niederlauterbach in einem Hopfen- und Ackerbaubetrieb. Zwischendurch habe ich bei der Bitburger Brauerei als Brauer und Mälzer gearbeitet.

Anschließend habe ich noch die Ausbildung zum Biersommelier gemacht. Für 2021 steht gerade die Weiterbildung zum Sommelier der Destillate an.

Viele kennen Sie schon aus dem TV – oder besser gesagt Ihre Hand. Erzählen Sie davon!

Andreas Dick: Ich bin vielleicht Deutschlands bekanntestes Handmodel. Spaß beiseite. Mein Betrieb, der im Herzen des Naturparks Südeifel liegt, gibt dem Bitburger Bier in TV-Werbespots seit vielen Jahren seine Heimat. In der heutigen Zeit, in der Regionalität und nachhaltige Produktion eine große Rolle spielen, profitieren beide – die Biermarke und wir als landwirtschaftlicher Betrieb – von der filmischen Darstellung.

Die Bitburger Brauerei hat den Werbespot bei mir zu Hause in Holsthum gedreht und mich als „Handmodel“ eingesetzt. Noch immer ein tolles Gefühl, wenn ich die Werbung im TV sehe.

Das heißt, Sie liefern den Siegelhopfen für das Bitburg Bier?

Andreas Dick: Genau! Hopfen ist meine Leidenschaft. Ich liebe das Arbeiten in der freien Natur. Es ist ein sehr tolles Gefühl, wenn man am Abend auf die geleistete Arbeit im Hopfengarten blicken kann. Dieser altmodische Begriff „Tagewerk“ beschreibt das Empfinden wunderbar.

Der Job ist auch wahnsinnig abwechslungsreich, denn Hopfen ist nicht gleich Hopfen. Es gibt weltweit nur wenige Gegenden, in denen das grüne Gold gedeiht bzw. angebaut werden darf. Dazu zählt die Hallertau in Bayern und Holsthum bei Bitburg – die Heimat des Bitburger Siegelhopfens. Wir bauen auf 22 ha Aromahopfen, Bitterhopfen und sogenannten Flavourhopfen an. Unsere Produktion geht fast ausschließlich den Weg in den Sudkessel der Bitburger Brauerei. Ein kleiner Teil, wird aber seit 2020 für unseren Gin 8 verwendet.

Wie kamen Sie dann vom Bier zu besagtem Gin?

Andreas Dick: Ich bin Hopfenbauer und Bierbrauer durch und durch. Bereits in zweiter Generation bewirtschafte ich meine Hopfengärten in den Eifeler Ortsgemeinden Holsthum und Prümzurlay. Neben meiner beruflichen Passion für Bier bin ich jedoch auch ein leidenschaftlicher Gin-Enthusiast. Schon lange gärte in mir der Plan, meinen eigenen Gin zu kreieren. Die finale Idee kam bei einem gemeinsamen Spaziergang mit meinem Freund und Brenner Bernhard Zender.

Wer sich mit Genuss und hochwertigen Getränken beschäftigt, entdeckt viele Parallelen zwischen Bier und Gin. Man muss sich intensiv mit den Rohstoffen beschäftigen. Das Wissen für die biologischen und chemischen Abläufe ist in jeder Phase der Herstellung wichtig.

Ein guter Gin – mein Gin – war für mich in der ersten Konzeptionsphase wie ein kleines alchimistisches Experiment. Im Kopf wusste ich genau, wie er werden soll. Die Inhaltsstoffe mussten jedoch erst richtig zusammengeführt werden. Bernhard Zender war mit seiner Expertise gerade in der Phase mein optimaler Partner. Wir haben damals über 50 verschiedene Brände hergestellt. Alle waren gut und alle anders, aber irgendwie nicht perfekt.

Schritt für Schritt haben Freunde und Profis meinen Gin 8 getestet, bis die jetzige Rezeptur stand. Ich habe dabei nie meinen Fokus verloren. Ich wollte einen Hopfengin, der beides hat: ein klassischer Gin mit einer einzigartigen und intensiven Hopfennote.

Warum haben Sie sich für einen Gin entschieden, von denen es schon sehr viele Produkte in Deutschland gibt. Es hätte ja auch ein Obstbrand sein können …

Andreas Dick: Ich habe selber bis vor drei Jahren Edelbrände (Nelchesbirne, sortenreine Obstbrände und Zwetschgenbrände) von meinem eigenen Obstanbau in der Brennerei meines Onkels gebrannt. Die Vermarktung dieser Produkte empfand ich schon damals als schwierig und auch den Trend zu Gin und anderen Spirituosen habe ich natürlich beobachtet. Heute vermarkten wir unser Obst als Rohstoff für süßen Viez oder Cider. Dennoch möchte ich sagen, dass mit Mut, Innovationsgeist und einer sehr guten Produktqualität auch in diesem Segment heute noch alles möglich ist.

Ein gutes Produkt herzustellen reicht allerdings nicht. Ohne eine gute Vermarktung geht heute nichts mehr. Aber auch hier bin ich mir und meiner Überzeugung treugeblieben. Ein Projekt wie der Gin 8 wird nicht erfolgreich, wenn man nur in reinen Geschäftsbeziehungen denkt. Vielmehr müssen alle Beteiligten für das Produkt brennen. Ich habe zum Beispiel meine heutige Werbeagentur damals bei dem Dreh des Bitburger-Spots kennengelernt. Sie erinnern sich, Stichwort Handmodel.

Eine ganze Woche haben wir damals gemeinsam gedreht und gearbeitet. Und in der Dorfkneipe abends das ein oder andere Getränk getrunken. Entstanden sind aus der Erfahrung echte Freundschaften. Als ich dann fünf Jahre später bei der Agentur deepblue networks anrief war klar, dass ich mit dem Team eine tolle Unterstützung und echte Partner für mein Vorhaben gefunden habe.

Wie und wo wird der Gin 8 hergestellt? Worin unterscheidet sich die Herstellung von Gin, bei denen kein Hopfen verwendet wird?

Andreas Dick: Der Gin 8 wird in der Eifelbrennerei von Bernhard Zender hergestellt. Bernhard ist Brenner in 7. Generation und Eigentümer der seit 1806 existierenden Eifelbrennerei. Er hat neben seiner Obstbrennerei auch eine eigene Gin-Destille. Hopfen ist natürlich ein sehr feines aber auch ein sehr intensives Gewürz. Am Anfang war es wichtig, die passenden Sorten zu finden.

Bei den ersten Versuchen haben wir zunächst immer mit nur einer Sorte experimentiert. Doch irgendetwas hatte zu dem Zeitpunkt gefehlt. Die eine bestimmte Note, die noch nicht gespielt wurde. Als wir die Hopfensorten Cascade und Solero probiert haben wusste ich: Das ist er, das wird mein Gin 8.

Zwei Hopfensorten, die eine sehr fruchtige Note von Citrus und Mango haben. Natürlich war es dann auch wichtig zu testen, in welcher Konzentration, welcher Reihenfolge und mit welcher Technik die Hopfensorten in meinen Gin 8 kommen, um das perfekte Aroma zu erhalten.

Wie muss man sich einen Hopfengin geschmacklich vorstellen?

Andreas Dick: Ein guter Gin sollte immer verführerisch, geheimnisvoll sein und einem nach dem ersten Probieren nicht mehr aus dem Kopf gehen. Er sollte auch Pur ein Genuss sein. Und das haben wir sicher mit Gin 8 geschaffen. Er verrät seinen Ursprung nicht. Mir war wichtig, dass der Gin 8 auch immer noch die klassische Note der Wachholder in sich trägt.

Unser Gin 8 kommt aber schon beim zweiten Riechen mit einer überraschenden und für viele unbekannten Note. Hopfenkenner wissen dann genau, was Sie erwartet: ein kräftiger und ehrlicher Gin, der ein tolles Geschmacksprofil im Mund und Nase aufbaut. Die Aromen bauen sich harmonisch zusammen und machen Lust auf mehr. Schon beim ersten Schluck spürt man die traditionelle Brennkunst, hinter der Bernhard Zender steht.

Das Thema der Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. Wie genau?

Andreas Dick: Unser Betrieb hat sich 2011 dem Hallertauer Hopfenring angeschlossen und nimmt am jährlichen Hopfen-Qualitätsmanagementsystem teil. Die Beweggründe für die Einführung dieses QMS waren divers: Betriebserweiterung und Spezialisierung, Generationenwechsel und Betriebsübergabe, Rechts- und Produktsicherheit, Betriebsplanung und Betriebskostensenkung, Qualitätsverbesserung am Produkt und im Anbauprozess, Positive Außenwirkung und Imagegewinn. Erst im Februar hatten wir wieder unser internes Audit und sind auch so wieder für 2021 als nachhaltiger Betrieb im Hopfenanbau registriert.

Darüber hinaus bin ich aber auch Mitglied des ZNU. Das „Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung“ ist ein anwendungsorientiertes Forschungsinstitut in der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft der Universität Witten/Herdecke. Deren Mission ist es, Nachhaltigkeit greifbar zu machen und Führungskräfte für die Chancen Nachhaltigen Wirtschaftens zu begeistern. Hier sind wir neben der Zertifikation für unseren Hopfen auch mitten in der Prüfungsphase für unseren Gin 8.

Sie wollten mit dem Gin nach dem Start ausschließlich in die Gastronomie gehen. Der Plan hat sich aufgrund der Pandemie in Luft aufgelöst. Wie sah der bisherige Weg stattdessen aus?

Andreas Dick: Ja, am Anfang wollte ich meinen Gin 8 vor allem in der Gastronomie anbieten. Hier habe ich als Biersommelier in den letzten Jahren sehr viele sehr gute Kontakte im Inland und aber auch im Ausland sammeln können. Alle waren begeistert und hatten richtig Lust, mit mir zu starten.

Und dann kam Corona. Das hat mir dann schon einige Nächte gekostet. Schnell bin ich aber dann auf die Vermarktung über Online-Händler und über den (über-)regionalen Handel in den Markt gekommen. Auch hier wieder Schritt für Schritt. Ein toller Tag war es dann, als eine große Handelskette bei der Brauerei in Bitburg angerufen hatte und nachfragte, wo man das neue Produkt mit dem Bitburger Siegelhopfen bestellen konnte.

Wir wachsen also weiter. Gerade bauen wir das Online Geschäft mit Partnern weiter aus und entwickeln unseren eigenen Online-Shop. Kommunikativ setzen wir auf unsere Website sowie Social Media. Auf Instagram und Facebook ist uns der direkte Kontakt mit Nutzern und Kunden sehr wichtig. Den Dialog unterstützen auch Bloggerinnen und Blogger, die über unseren Gin 8 berichten und ihn durch Tastings und Rezeptvorschläge in Szene setzen.

Wo ist der Gin 8 erhältlich? Über welche Wege wird er vermarktet?

Andreas Dick: Wer den Gin 8 probieren möchte, kann ihn über unsere Internetseite oder z.B. bei Amazon bestellen. Wer bei uns persönlich vorbeischaut, bekommt die Flaschen natürlich auch bei mir auf dem Hof und in der Brennerei Zender.

Welche sonstigen Aktionen haben Sie für dieses Jahr geplant?

Andreas Dick: Ich möchte weiter an dem Ausbau der Marke Gin 8 arbeiten. Dafür müssen wir natürlich neben dem Ausbau im Handel endlich in die Gastronomie. Wir werden im Jahr 2021 internationaler. Gerade sind wir zum Beispiel mit einem großen Spirituosenhändler in Italien im Gespräch. Ich plane in der nächsten Zeit einige Online-Verkostungen. Denn im direkten Gespräch über Gin 8 zu sprechen, fehlt mir sehr und wird nach Corona hoffentlich wieder in realen Begegnungen stattfinden.

Nach einem Arbeitstag lehnen Sie sich zurück und genießen ein Glas Gin 8. Wie lautet Ihre Drinkempfehlung?

Andreas Dick: Ich trinke Gin 8 am liebsten on the Rocks mit einer Hopfendolde als Garnitur. Typisch Hopfenbauer eben. Aber auch als Gin Tonic oder Longdrink schmeckt mir der Gin 8 sehr.

Gin 8 | gin-8.de | facebook.com/gin8.eifelhopgin | instagram.com/gin8.eifelhopgin

+++ Wir bedanken uns bei Andreas Dick für das offene und sehr interessante Interview und wünschen weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++

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