Weihenstephan Weizenbier
Neubau

Meilenstein in der Geschichte Weihenstephans: Spatenstich des neuen Kombikellers

Langsam kommt man in Weihenstephan an die Kapazitätsgrenze – und gleichzeitig steigt die Nachfrage nach untergärigen Bierspezialitäten an. Grund genug für die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan auf diese Entwicklungen zu reagieren. Mit dem Spatenstich wurde der Neubau des Kombikellers am 17. März offiziell auf den Weg gebracht. 

Beim Spatenstich gingen Direktor Prof. Dr. Josef Schrädler und Technischer Leiter Tobias Zollo näher auf die Gründe ein: Die Kapazitäten am Weihenstephaner Berg kommen an ihre Grenzen. In Kombination mit der steigenden Nachfrage nach untergärigen Bieren, die im Schnitt doppelt so lange lagern müssen wie obergärige, stellte das die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan vor eine Herausforderung. Durch kürzere Lagerzeiten hätte man diesem Problem auch begegnen können, „allerdings sind dabei Qualitätseinbußen die Folge – und somit für uns keine Option“, erklärt Prof. Dr. Schrädler. Ein neuer Kombikeller schafft deshalb nun zusätzliche Kapazitäten bei weiterhin höchster Qualität.

Insgesamt entstehen 24 neue Tanks, die über ein Volumen von 680 bis 1.040 Hektoliter verfügen und damit entsprechend an die Größe der bestehenden Lagertanks angepasst sind. „So können wir effizienter planen und produzieren“, freut sich Tobias Zollo, Technischer Leiter der Brauerei Weihenstephan. Zudem wird der Gär- und Lagerkeller erweitert, der flexibel für ober- und untergärige Biere agieren kann. Die erste Ausbaustufe umfasst drei kleine und vier große Drucktanks sowie vier Kombitanks und einen Althefetank. Im Zuge dessen wird nun auch der alte Drucktankkeller-Bereich direkt neben der Fassabfüllung ersetzt. Derzeit sind dort sieben Drucktanks aus den 1970er-Jahren verbaut, die zwischen 190 und 550 Hektoliter fassen können.

Brauereidirektor Prof. Dr. Schrädler (ganz rechts im Bild) beim offiziellen Spatensicht für den neuen Lagerkeller.

In der Zwischenzeit musste das Team um Zollo allerdings kreativ werden: Mobile Drucktanks, insgesamt acht Stück á 240 Hektoliter, wurden in der Ladestraße der ehemaligen Logistik aufgestellt, um die Kapazitäten zumindest übergangsweise zu erhöhen. Der erhöhte Bedarf an untergärigen Bieren, vor allem im Sommer, kann so zumindest etwas abgefedert werden.

Der weitere Verlauf: Für Herbst 2023 ist die Einbringung der Tanks geplant, die Verrohrung soll im Frühjahr 2024 erledigt werden. Ein besonderes Schmankerl soll es ab Fertigstellung geben: Eine eigens eingerichtete Probestation direkt am neuen Kombikeller soll der qualitativen Verkostung durch die Brauer dienen.

„Wir planen mit dem neuen Kombikeller vorausschauend“, erklärte Prof. Dr. Schrädler. Die Erweiterung der Kapazitäten (bei voller Ausbaustufe bei rund 650.000 Hektolitern) ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Brauerei, um die wachsende Nachfrage an den Weihenstephaner Bierspezialitäten weiterhin decken zu können.

Daten und Fakten

Name
Neubau Kombikeller Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan

Direktor
Prof. Dr. Josef Schrädler

Adresse
Weihenstephaner Berg 19, 85354 Freising

Jahresausstoß
450.000 Hektoliter (Stand 1. Januar 2023)

Vertriebsgebiet
Deutschland sowie weltweit über 55 Länder (Hauptabsatzgebiete: USA, Italien, Österreich)

Baubeginn
Winter 2022

Spatenstich
17. März 2023

Tankeinbringung
Herbst 2023

Fertigstellung Verrohrung
23. April 2024 (Tag des Bieres)

Eckdaten Kombikeller

  • 24 neue Tanks möglich
  • Fassungsvermögen zwischen 680 und 1040 Hektoliter
  • Erste Ausbaustufe: drei kleine und vier große Drucktanks, vier Kombitanks sowie ein Althefetank
  • Neue Brauereikapazität bei voller Ausbaustufe: rund 650.000 Hektoliter
  • Tankhöhe: 12,5 Meter

Baukosten
9,5 Millionen Euro

Gründe für den Neubau des Kombikellers

  • Kapazitätsgrenze bald erreicht
  • Steigende Nachfrage nach untergärigen Bieren, vor allem in Sommermonaten
  • Untergärige Biere benötigen mehr Lagerzeit -> mehr Kapazitäten benötigt
  • Qualitätseinbußen durch kürzere Lagerung keine Option
  • Effizientere Ressourcennutzung sowie kürzere Wege (neue Schaltwarte, neue Filtration, Entalkoholisierung, KEG-Anlage und Kombikeller auf wenigen Metern nebeneinander)

Über die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan

Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan, im Jahre 1040 als Klosterbrauerei der Benediktinermönche gegründet, ist heute ein Staatsbetrieb, der nach privatwirtschaftlichen Maßstäben geführt wird. Hinter den geschichtsträchtigen Gemäuern der Brauerei verbirgt sich modernste Technik, die auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in der Getränketechnologie zurückgreift. Zusammen mit der fast 1.000-jährigen Erfahrung und den traditionellen Brauverfahren entstehen Premiumbiere höchster Qualität, die jedes Jahr auf den internationalen Bierwettbewerben mit den begehrtesten Auszeichnungen geehrt werden. Mehr als 180 Mitarbeiter sorgen mit viel Engagement und Fachkenntnissen dafür, dass die Weihenstephaner Bierspezialitäten regional, national und international erhältlich sind.

Das Brauereigelände ist umgeben von den modernen Institutsgebäuden der Technischen Universität München in Weihenstephan, die in der ganzen Welt als Ausbildungsstätte von Braumeistern und -ingenieuren bekannt ist. Aus diesem Grund bestand am Weihenstephaner Berg für die Brauerei keine Möglichkeit zur Expansion am Standort. Mit dem 2019 eingeweihten neuen Logistikzentrum im Freisinger Gewerbegebiet Clemensänger nahe der Autobahnzufahrt ist die älteste Brauerei der Welt sehr modern und zukunftsfähig aufgestellt. Durch die Auslagerung der Logistik kann auch bei weiterem Wachstum nach wie vor am Weihenstephaner Berg gebraut werden.

Weiterführende Informationen unter: www.weihenstephaner.de

Quelle/Bildquelle: Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan

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