Comeback mit Geschichte: Alexander Stein über JACoBI 1880
JACoBI 1880 feiert sein Comeback – und zwar eines mit Geschichte: Alexander Stein ist es im Jahr 2020, kurz vor dem Tod seines Vaters Jürgen, der die Geschicke über 40 Jahre leitete, gelungen, die Markenrechte zurückzukaufen. Damit führt der Gründer von Monkey 47 die Weinbrand-Tradition seiner Familie zurück in die Gegenwart und läutet eine neue Ära ein. Auch die ehemalige Produktionsstätte in Weinstadt ist seitdem wieder in den Händen der Familie. Die Weinbrennerei Jacobi ist zurück zuhause!
Wir haben uns im Interview mit Alexander Stein darüber unterhalten. Er spricht über die Marke, die Verknüpfung von Tradition und Moderne sowie das Produkt JACoBI 1880 VSOP.
Alexander, was bedeutet es für Dich persönlich, mit JACoBI 1880 die traditionsreiche Marke Deiner Familie wieder ins Leben zu rufen?
Alexander Stein: Tatsächlich ist JACoBI 1880 die älteste noch existierende deutsche Weinbrandmarke, auch wenn das Wikipedia und Chat GPT noch anders sehen. Aber ganz abgesehen davon ist es mir natürlich eine Ehre die Arbeit meiner Vorfahren, wenn auch über Umwege, weiterführen zu dürfen.
2020 ist es Dir gelungen, die Markenrechte zurückzuholen. Wie kam es dazu und und was war für Dich der entscheidende Moment, „die Weinbrennerei nach Hause zu holen“?
Alexander Stein: Da gab es nicht den entscheidenden Moment, denn ich habe mehr als zehn Jahre an der Heimkehr von JACoBI 1880 gearbeitet. Der Wunsch war irgendwie immer da. Auch wenn die Emotion nicht immer der richtige Berater ist, so ist es mir gelungen, die Marke noch kurz vor dem Tod meines Vater wieder nach Hause zu holen. Ich kann nur schlecht in Worte fassen, was es uns beiden bedeutet hat. Wir hatten noch ein paar schöne Tage und was mich betrifft, so hatte ich für kurze Zeit einen neuen, alten Chef.
Du bist bekannt als Gründer von Monkey 47. Wie unterscheidet sich die Arbeit an einer traditionsreichen Marke wie JACoBI 1880 von der Entwicklung einer völlig neuen Spirituose?
Alexander Stein: Ich würde sagen anspruchsvoller, da man sich im Spannungsfeld von Tradition und Innovation auf der Suche nach der perfekten Schnittmenge befindet, zumindest was die gestalterischen Elemente betrifft. Denn rein inhaltlich ist JACoBI 1880 wie auch Monkey 47 eine von der Vergangenheit inspirierte Neuentwicklung.
Der neue JACoBI 1880 VSOP ist eine Assemblage aus elf Destillaten, die bis zu sechs Jahre in Limousin-Eiche reifen. Was war Deine Idee bei dieser Komposition?
Alexander Stein: Man braucht eine geschmackliche Vision und letztendlich geht es darum, dieser so nah wie möglich zu kommen. Die Komposition ist vielschichtig, leicht und dennoch verspielt dominant – eben unsere Interpretation eines Weinbrandes.
Was unterscheidet den neuen JACoBI 1880 qualitativ und stilistisch von anderen Weinbränden?
Alexander Stein: Ich ziehe ungern Vergleiche, das sollte andere tun …
„Schmeckt mit 18 und mit 80“: Wie gelingt es Dir, eine Marke gleichzeitig traditionsbewusst und doch zeitgemäß aufzustellen?
Alexander Stein: Das ist überhaupt nicht meine Intention. „Schmeckt mit 18 und mit 80“ interpretiere ich als geschmacklich alterslos, sich nicht anpassend und für sich selbst sprechend.
Wie schmeckt der neue JACoBI 1880 – und wie genießt Du ihn selbst am liebsten?
Alexander Stein: Es ist ein Aromenspiel vollreifer Pflaumen, saftiger Aprikosen, mit einem Hauch Karamell und dezenter Vanille – das ich am liebsten pur oder mit Soda & Lemon trinke.
Welches Potenzial siehst Du für Weinbrand in Deutschland?
Alexander Stein: Der deutsche Weinbrand liegt quasi am Boden. Man hat es in der Vergangenheit versäumt, einheitliche Qualitätsstandards zu schaffen und sich fast ausschließlich der Massenproduktion unterworfen. Das haben andere besser gemacht.
Blick in die Zukunft: Wo soll JACoBI 1880 in fünf oder zehn Jahren stehen?
Alexander Stein: Im Regal einer jeden guten Bar und Kneipe.
JACoBI 1880 | Website | Instagram
+++ Wir bedanken uns bei Alexander Stein für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++