Auszeichnung

Viva con Agua gewinnt Deutschen Nachhaltig­keitspreis für die Getränkeindustrie

Seit 2008 zeigt Europas größte Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement, was Deutschlands Vorreiter der Nachhaltigkeit zu bieten haben. In diesem Jahr wird der Deutsche Nachhaltig­keitspreis am 23. und 24. November in Düsseldorf verliehen – zum insgesamt 16. Mal. Die Köpfe der 100 erfolgreichen Branchenvorreiter nehmen ihre Auszeichnungen aus den Händen prominenter Laudator:innen entgegen. In der Getränkeindustrie geht der Preis an Viva con Agua.

Die Fachjury hat die innovative Wassermarke aus Hamburg an die Spitze der nachhaltigen Vorreiter in dieser Branche gewählt, gefolgt von der Brauerei Neumarkter Lammsbräu sowie der Hamburger Marke fritz-kola. Die Viva con Agua Wasser GmbH hat sich im Finale durchgesetzt, weil das Unternehmen besonders wirksame, beispielhafte Beiträge zur Transformation geleistet, damit Vorbildcharakter erworben und richtige Signale in seine Branche und darüber hinaus gesendet hat.

© Heike Greiner

Die Fachjury hat entschieden.

Die Branchenjury trifft anhand der Unternehmensprofile, Scorings und persönlicher Erfahrungen die Entscheidungen über Branchenvorreiter. Die Juroren sind unabhängig, keinerlei Partikularinteressen verpflichtet und wirken nach klaren Compliance-Regeln mit. Mit auch nur einem Kandidaten in einem Interessenkonflikt stehende Juror:innen waren in der Entscheidungsrunde gesperrt.

Interview mit Mario Klütsch von Viva con Agua.

Die Viva con Agua Wasser GmbH ist Teil der Viva con Agua Familie. Als Social Business unterstützt sie die gemeinnützige Arbeit der selbst ernannten All Profit Organisation Viva con Agua. about-drinks hat mit dem Managing Director der Viva con Agua Wasser GmbH, Mario Klütsch, im Rahmen der Auszeichnung mit dem Deutschen Nachhaltig­keitspreis über diesen besonderen Erfolg gesprochen.

© offenblende.de

„Vorreiter einer zukunftsweisenden Getränkewirtschaft“ – wie fühlt sich diese Auszeichnung an?

Mario Klütsch: Wir freuen uns sehr über diese renommierte Anerkennung. Wir sind nicht perfekt – aber wir stellen uns dem Weg, immer weitere Aspekte der Nachhaltigkeit rund um das Viva con Agua Mineralwasser zu integrieren. Zudem findet der Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit oftmals zu wenig Beachtung im Diskurs rund um Nachhaltigkeit. Das Viva con Agua Mineralwassers fördert soziale Mehrwerte und Gemeinnützigkeit durch Gewinnausschüttungen und Lizenzzahlungen und unterstützt somit aktiv und unmittelbar bei der gemeinsamen Vision „Wasser für alle – alle für Wasser“.

Vollkommen klar ist aber auch: Der ökologisch nachhaltigste Weg, in Deutschland Wasser zu trinken, ist Leitungswasser. Wenn es mal Mineralwasser statt Leitungswasser sein soll, dann bietet Viva con Agua die soziale Alternative. Eine niedrigschwellige Einladung zu mehr sozialem Mehrwert – auch eine Form der Nachhaltigkeit.

Was hat Viva con Agua konkret im Bereich der Nachhaltigkeit in diesem Jahr umgesetzt?

Mario Klütsch: Unsere Nachhaltigkeitsbemühungen kennen weder Jahresgrenzen noch eine finale Zielgerade. Es geht uns um kontinuierliches Lernen und Weiterentwickeln. Dennoch haben wir uns dieses Jahr für einen wichtigen Meilenstein entschieden: den systemischen Ansatz der Gemeinwohl-Bilanzierung. Ihre Wirkung und Bedeutung gehen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus, um auch in Zukunft höchstmögliche Standards zu gewährleisten.

Auf der konkreten Umsetzungsseite steht weiterhin die konsequente Verkürzung der Transportwege durch die Aufschaltung weiterer Abfüllpartner*innen im Fokus, um das Viva con Agua Mineralwasser möglichst regional anzubieten und den damit einhergehenden CO2-Fußabdruck kontinuierlich zu reduzieren. Im Vergleich zu 2019 konnte in 2022 der Anteil des Absatzes an Kund:innen innerhalb eines Radius von 300km von 60% auf 70% gesteigert werden. Ziel ist es mit der Aufschaltung weiterer Brunnen, diesen Radius noch weiter auf 200km zu reduzieren und gleichzeitig auf einen Absatzanteil von 85% zu steigern.

Einhergehend mit der Aufschaltung neuer Brunnen fokussieren wir zudem das Thema Glasmehrweg, welches aktuell mit 85% Absatzenteil den Schwerpunkt unsers Sortiments bildet. Das Ziel: aktiv und kontinuierlich den verbleibenden PET-Anteil reduzieren, auch wenn diese Flaschen aus 100% PET-Recyclat bestehen. Abschließend findet dieses Jahr ein Pilot zum Test von recycelten Flaschenetiketten statt, der bei erfolgreicher Umsetzung flächendeckend ausgerollt werden soll.

© Andrin Fretz

Welche Tätigkeiten in dem Bereich zählen darüber hinaus zum täglichen Geschäft?

Mario Klütsch: Unsere Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit greifen in viele Bereiche des Arbeitsalltags. Beim Thema Mobilität fördern wir das Deutschlandticket und fahren für längere Strecken priorisiert Bahn statt Auto, Inlandsflüge schließen wir aus. Speziell im Rahmen der Vertriebsarbeit wollen wir die bisherigen Fortbewegungsmöglichkeiten um E-Bikes ergänzen, nutzen wiederaufbereitete Elektrogeräte und telefonieren über wetell, einem nachhaltigen Mobilfunkanbieter. Innerhalb dieses Prozesses stehen all unsere Dienstleister*innen in puncto Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand, so schauen wir uns aktuell das Thema nachhaltige Banken an.

Nachhaltige Transformation in der Branche – wie kann bzw. muss die Deiner Meinung nach aussehen?

Mario Klütsch: Die drei Säulen der Nachhaltigkeit umfassen bekanntermaßen soziale, ökologische und ökonomische Aspekte. Es ist unverkennbar, dass die ökonomische Dimension extrem an Überhand gewonnen hat und dies leider oftmals auf Kosten der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit. Dieser Weg ist jedoch endlich, ihn fortzuschreiten keine Option. Ich wage zu antizipieren, dass Unternehmen ohne sozialen oder ökologischen Mehrwert einen immer schwereren Stand haben werden. Konsument*innen achten bei ihren Kaufentscheidungen immer bewusster auf nachhaltige Kriterien. Mein Wunsch und Appell ist es daher, dass Unternehmen dies anerkennen, Verantwortung übernehmen und so zu einem besseren und nachhaltigerem Wirtschaften beitragen. Dafür braucht es Mut, kritische Selbstreflektion, Lernbereitschaft und Kooperation.

© offenblende.de

Auf unser Wohl. Vorreiter einer zukunftsweisenden Getränkewirtschaft.

Im Jahr 2050 wird durch Klimakrise und wachsende Weltbevölkerung nach Expertenschätzungen die dreifache Menge des heute genutzten Wassers erforderlich sein. Für Getränkehersteller, Wasserabfüller, Brauereien und Winzer ist die wertvolle Ressource nicht nur als Inhaltsstoff, sondern in großen Mengen auch für Prozessschritte wie Kühlung und Reinigung unverzichtbar.

Transformation bedeutet einen sparsameren Umgang, der durch eine ganzheitliche Betrachtung und Optimierung des Ressourcenverbrauchs entlang der gesamten Wertschöpfungskette gelingen kann. Es geht um geringeren Wassereinsatz, effizientere Abwasserbehandlung und Erzeugung von Prozesswärme und -kälte – und smarte Logistik.

In kaum einer Branche werden die Themen Verpackung und Kreislaufwirtschaft intensiver bearbeitet: Mehr- und Einweglösungen, Glas, Karton, Alu oder (Recycling-)Kunststoff – die Branche hebt überall Verbesserungspotenziale oder entwickelt neue Geschäftsmodelle, wie bei der resourcenschonenden Selbstabfüllung zu Hause. Aber es geht besser.

Zur Branche gehören die Brauwirtschaft, die Hersteller von Erfrischungs- und Selbstabfüllgetränken und Mineralwässern, Spirituosenbrennereien und Winzer. Den DNP für Unternehmen dieser Branche unterstützt neben den Assessmentpartnern PwC Deutschland und score4more auch die Lebensmittelzeitung.

Alles Wissenswerte zum Wettbewerb hier auf einen Blick.

Quelle: Deutscher Nachhaltigkeitspreis
Bildquelle: Viva con Agua

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