Positionierung „Conscious Premium“: Jacquelin Walus und Timo Fischer über Stay Vodka
Stay bewusst. Stay wild. Stay you. Mit Stay hat Sierra Madre seine erste eigene Vodka-Marke auf den Markt gebracht. In einem Segment, in dem schon jede Menge los ist. Und dennoch unterscheidet Stay Vodka sich ganz klar. Er soll der bewusste Gegenpol zu Glanz, Glitzer und Massentauglichkeit sein. Nicht laut schreien, sondern bewusst wirken. Mit nachhaltiger Verpackung, minimalistischem Design und purem Charakter positioniert sich Stay Vodka in der Kategorie „Conscious Premium“ und hinterlässt seinen ganz eigenen Fingerabdruck.
Wir haben über das neue Produkt mit Jacquelin Walus (Brand Managerin von Stay Vodka) und Timo Fischer (Geschäftsführer bei Sierra Madre) gesprochen. Sie erzählen von der Philosophie der Marke, den Unterschieden zu anderen Vodkas und verraten, was Sierra Madre in seiner Eigenmarken-Strategie noch plant.
Was war die strategische Motivation hinter der Einführung einer eigenen Vodka-Marke bei Sierra Madre?
Jacquelin Walus: Mit Stay wollen wir mehr als nur ein weiteres Eigenprodukt launchen – wir wollen eine Marke schaffen, die Haltung zeigt. Unsere strategische Motivation ist es, im Spirituosenregal ein sichtbares Zeichen für bewussteren Konsum zu setzen, ohne dabei auf Design, Qualität oder Geschmack zu verzichten. Der Vodka-Markt bietet dafür enormes Potenzial, besonders im Preissegment für junge, qualitätsbewusste Konsument:innen.
Wie positioniert sich Stay Vodka im Vergleich zu bestehenden Marken im Portfolio und im Marktumfeld allgemein?
Jacquelin Walus: Stay ist unser bewusster Gegenpol zu vielen etablierten Vodka-Marken, die eher auf Glanz, Glitzer und Massentauglichkeit setzen. Mit seiner nachhaltigen Verpackung, dem minimalistischen Design und seinem puren Charakter hebt sich Stay ganz klar ab – auch innerhalb unseres eigenen Portfolios. Wir positionieren Stay in der Kategorie „Conscious Premium“ – hochwertig, ehrlich und relevant für eine neue Konsumgeneration.
Gibt es eine besondere Geschichte oder Philosophie hinter der Marke?
Jacquelin Walus: Ja, die gibt es – und sie beginnt mit einem Fingerabdruck. Während viele Marken ihren ökologischen Fußabdruck betonen, sprechen wir vom Fingerabdruck: ein Symbol für persönliche Verantwortung und bewusste Entscheidungen – wir wollen damit alle Menschen ansprechen. Deshalb würde ich auch sagen, dass dieser Fingerabdruck mehr als ein Designelement ist. Er ist unser Statement, weil Nachhaltigkeit für uns kein Claim ist, sondern ein Commitment – für uns alle. Zudem leitet sich das Wort Stay aus dem englischen „Sustainable“ ab. Uns allen sollte nämlich bewusst sein, dass man auch mit kleinen Schritten etwas erreichen kann im nachhaltigen Bereich.
Welche Trends im Vodka-Markt haben Sie bei der Entwicklung besonders beobachtet – und wie flossen diese in das Produktkonzept ein?
Jacquelin Walus: Wir sehen einen klaren Trend zur Individualisierung, zu Design-Awareness und zu nachhaltigem Konsumverhalten – vor allem bei der Zielgruppe 20–35. Genau das haben wir aufgegriffen: eine Flasche aus 100 % recyceltem Glas, Korkverschluss und ein Label, das aus 100% recycelten Fasern besteht und in Deutschland produziert wurde. Das alles wird vereint in einem minimalistischen Design. Dazu setzen wir auf kurze Lieferketten innerhalb Europas. Gleichzeitig verzichten wir bewusst auf Schnickschnack. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Kategorie Vodka eine der größten und wichtigsten Kategorien weltweit und insbesondere auch in Deutschland ist. Und mit Stay Vodka können wir auf verschiedenen Ebenen im Markt stattfinden.
Welche Vertriebskanäle stehen im Fokus – eher LEH, Fachhandel oder Gastronomie?
Timo Fischer: Vodka ist sicher nicht die einfachste Spielwiese – aber genau deshalb wollen wir uns dieser Herausforderung stellen. Mit starken Partnern an unserer Seite setzen wir gezielt Akzente und geben uns die notwendige Zeit, die Marke nachhaltig aufzubauen. Unser Fokus liegt klar auf dem Lebensmitteleinzelhandel und dem Getränkefachgroßhandel, aber auch der Fachhandel und der Onlinebereich werden durch gezielte Maßnahmen bespielt. In der Gastronomie möchten wir gezielt mit Partnern arbeiten, die – wie wir – Nachhaltigkeit als wichtigen Bestandteil ihres Konzepts sehen.
Welche Zielgruppe sprechen Sie mit der neuen Marke konkret an?
Jacquelin Walus: Die sogenannte „Conscious Generation“: Urban, designaffin, digital, mit einem Hang zu neuen Geschmackserlebnissen und einem Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Menschen zwischen 20 und 35, die ihren Lifestyle gerne teilen, sich von Ästhetik begeistern lassen und Nachhaltigkeit als Bonus, nicht als Pflicht verstehen. Uns ist dabei wichtig nicht mit dem gehobenen Zeigefinger auf andere zu zeigen, sondern wir wollen zeigen, dass man auch mit kleinen bewussten Handlungen einen Unterschied machen kann.
Können Sie uns etwas über die Herstellung und die Besonderheiten des Vodkas erzählen – was hebt ihn qualitativ hervor?
Jacquelin Walus: Stay Vodka mit 38% Vol. wird in Deutschland produziert, basiert auf 100 % Weizendestillat und wird fünfmal destilliert. Das Ergebnis ist ein klarer, milder Vodka mit besonders reinem Aroma. Auch das Packaging ist ein Statement: Die Flasche besteht aus recyceltem Glas, das Label aus Recyclingpapier. Design und Nachhaltigkeit gehen hier Hand in Hand – ganz ohne Greenwashing.
Wie schätzen Sie das Wachstumspotenzial der Marke in den kommenden drei bis fünf Jahren ein?
Timo Fischer: Wie schon erwähnt, geben wir der Marke bewusst die Zeit, die sie braucht, um sich organisch und nachhaltig zu entwickeln. Unser Anspruch ist es, gemeinsam mit unseren Partnern eine echte Bewegung zu schaffen – den Fingerabdruck, den wir im Branding zeigen, auch in die Realität zu tragen. Unser Ziel ist es, in allen relevanten Märkten im Lebensmitteleinzelhandel und im Getränkefachgroßhandel starke Kundenbeziehungen aufzubauen. Über konkrete Mengen möchte ich aktuell nicht sprechen, aber in zwei bis drei Jahren streben wir eine Distribution von mindestens 5.000 Distributionspunkten an. Fünf Jahre sind ein langer Weg – lassen Sie uns doch in zwei Jahren nochmal sprechen. Dann kann ich Ihnen sicher schon deutlich mehr erzählen – und wer weiß, was bis dahin noch alles kommt.
Welche weiteren Innovationen oder Sortimentserweiterungen sind im Rahmen der Eigenmarken-Strategie geplant?
Timo Fischer: Gute – und durchaus doppeldeutige – Frage! Zunächst gilt es, Stay Schritt für Schritt aufzubauen und genau zu beobachten, wie die Marke sowohl im Markt als auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten ankommt. Themen wie neue Flaschengrößen oder limitierte Editionen sind natürlich spannend, aber dafür wollen wir uns bewusst die nötige Zeit nehmen.
Wenn man die Frage etwas allgemeiner auf Sierra Madre bezieht: Ja, wir beschäftigen uns intensiv mit neuen Kategorien – etwa Ready-to-Drink-Produkten im Rum-Segment, aber auch Tequila und Liköre sind auf unserem Radar. Seien Sie gespannt – und keine Sorge, Sie gehören zu den Ersten, die wir informieren werden! Aber ganz in die Karten schauen lassen wir uns natürlich noch nicht.
Stay Vodka | Website
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+++ Wir bedanken uns bei Jacquelin Walus und Timo Fischer für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++