Menschel
Neue Produktionsstätte

Menschel schließt Limo-Abfüllung in Hainewalde

Bereits in fünfter Generation stellte das Team um Peter Zabel die bekannte Oberlausitzer Menschel-Limonade her. Familienmitglieder Zabels und Freunde des Vertriebschefs Stefan Kubitz hatten sich zusammengeschlossen, um die altbewährte Fassbrause und mehr voranzubringen. Seit 1899 wird Limonade nach gleicher Rezeptur am Entstehungsort Hainewalde abgefüllt. Doch diese Limonadenquelle-Ära wurde am 28. März 2023 nach 124 Jahren beendet und die letzten Flaschen Orangen- und Gurken-Zitronen-Limonade abgefüllt.

Aber, das bedeutet nicht das Ende der Menschel-Limo. „In den letzten zehn Jahren haben wir eine Produktionssteigerung um mehr als 300 Prozent hinbekommen. Doch schon seit einiger Zeit sind unsere Kapazitäten ausgeschöpft und wir haben uns daher nach einer neuen Produktionsstätte umgesehen“, verrät Menschel-Limo-Geschäftsführer Stefan Kubitz. Fündig wurde man im benachbarten Großschönau. In einer alten Fabrikhalle wird gerade kräftig gewerkelt, um möglichst bald nach Ostern wieder mit der Produktion starten zu können.

„Mit der Menschel-Limonade sind wir alle groß geworden. Ich kenne sie aus meiner Kindheit und daher liegt sie mir bis heute ganz besonders am Herzen. Seit meinem Einstieg 2013 haben wir neue Ideen ausprobiert, sie im Freundeskreis verkostet und setzen dabei dennoch die Familientradition der Menschels fort“, sagt Kubitz.

Er und fünf weitere Gesellschafter aus Hainewalde und Umgebung vertreiben die 18 Sorten der Menschel-Limonade. Unter den Gesellschaftern findet sich mit Lucie Kunath die Nichte Zabels, die mittlerweile fünfte Generation der Familie im Unternehmen. Statt dem 1899 vertriebenen Milchsekt und der Veilchenbrause verwöhnt die Menschel-Limonade heute unter anderem mit Himbeer- und Waldmeister-Fassbrause sowie den außergewöhnlichen Limonaden-Sorten Energy und Schoko-Brause die Gaumen ihrer Kunden.

Menschel

Prokuristin Lucie Kunath mit dem Bild des Firmengründers Ernst Menschel.

Anders als herkömmliche Softgetränkehersteller setzen die Menschel-Füller der Limonade Zucker und keine Süßstoffe zu. Peter Zabel selbst füllt die Limonade in die beliebten 0,33-l-Flaschen von früher ab und scheut dennoch nicht den Bruch mit der Tradition. Dank einer Idee Zabels ist das Sortiment der Menschel-Limonade seit einigen Jahren um eine außergewöhnliche Geschmacksrichtung reicher – „Gurke-Zitrone“.

Den Abschied in Hainewalde sehen Geschäftsführer Kubitz (48) und Prokuristin Lucie Kunath (36) mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Bislang mussten wir jede Flasche und dann nochmals jeden Kasten in die Hand nehmen. Unsere neuen Abfüllanlagen werden uns nicht mehr so viel Kraft abverlangen und vieles automatisch machen“, sagt Kunath.

Menschel limo

Die letzte Menschel-Orangen-Limo läuft in Hainewalde vom Band.

Und Kubitz ergänzt: „Mit der neuen Anlage schaffen wir statt 10 Hektolitern nun 60 Hektoliter in der Stunde und sind damit für zukünftige Kundenaufträge gerüstet. Und auch wenn jetzt Hainewalde Geschichte ist – auf jedem Flaschenetikett wird man auch weiterhin die historische Produktionsstätte sehen, denn diese bleibt Bestandteil unseres Außenauftritts und erinnert somit alle daran, wo wir herkommen.“

Somit wird man auch mit Stolz in Zukunft fragen können „Heute schon gemenschelt?“ und damit die Tradition der einzigen Limonadenmanufaktur im Osten hochhalten.

BU Titelbild: Geschäftsführer Stefan Kubitz vor der alten Menschel-Limo-Produktionsstätte in Hainewalde

Weitere Infos: www.menschel-limo.de

Quelle: Menschel-Limo GmbH
Bildquelle: meeco Communication Services

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