Kulmbacher Gruppe wächst in rückläufigem Markt
Die Kulmbacher Gruppe entwickelte sich im Geschäftsjahr 2024 entgegen dem Trend. In einem rückläufigen und wettbewerbsintensiven Markt verzeichnete das Unternehmen beim Gesamtgetränkeabsatz ein Plus von 2,0 Prozent. Der Umsatz stieg von 282,0 auf 290,9 Millionen Euro. Diese positive Entwicklung führte Vorstandssprecher Dr. Jörg Lehmann bei der 128. ordentlichen Hauptversammlung in der Dr.-Stammberger-Halle in Kulmbach auf die Kombination aus erfolgreichen Marken, einem starken Vertrieb, Kostendisziplin und Innovationskraft zurück.
Lehmann warf zunächst einen Blick auf die gesamtwirtschaftliche Lage und die Auswirkungen auf die deutsche Getränkebranche. Das zurückhaltende und veränderte Kaufverhalten sorgte vor allem in der Brauwirtschaft für ein weiteres schwieriges Jahr. Mit einem Rückgang um 1,4 Prozent erreichte der Absatz einen neuen Tiefstand. „Umso mehr freut es mich, dass wir uns nicht nur behaupten, sondern in diesem wettbewerbsintensiven und preisgetriebenen Umfeld sogar gut positionieren konnten“, betonte Lehmann. Die Kulmbacher Unternehmensgruppe erzielte mit ihren Bier-Eigenmarken ohne Berücksichtigung der Lohnfertigungsmengen ein Plus von 1,4 Prozent. Insgesamt stieg der Getränkeabsatz um 2,0 Prozent auf 3,6 Millionen Hektoliter an.
Mönchshof mit weiterem Absatzzuwachs
Wachstumstreiber der Kulmbacher Gruppe ist erneut die Brauspezialitätenmarke Mönchshof. Die unangefochtene Nummer 1 im Segment der Bügelverschlussbiere gewann weitere Marktanteile hinzu und wuchs insgesamt um 4,9 Prozent. „Mönchshof steht für Vielfalt und passt damit in den Zeitgeist“, erklärte Lehmann. Das bestätige die Entwicklung des Mönchshof Hell. Während der deutsche Hellbiermarkt um 3,8 Prozent wuchs, erzielte es ein Absatzplus von 11,0 Prozent.
Aufsichtsrat und Vorstand stoßen auf ein gutes Geschäftsjahr 2024 der Kulmbacher Gruppe an (von links): Martin Brümmerhoff, Vorstandssprecher Dr. Jörg Lehmann, Jörg Biebernick, Hans Albert Ruckdeschel, Sebastian Strobl, Vorstand Finanzen und Technik Mathias Keil, Martina Weber und Thomas Gillich.
Vom anhaltenden Trend zu alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken profitierte erneut das Mönchshof Natur Radler Zitrone Alkoholfrei 0,0% mit einem Wachstum um 8,9 Prozent. Auch das Mönchshof Naturtrüb’s Alkoholfrei legte um 6,9 Prozent zu. In die Erfolgsgeschichte reihte sich das im März 2024 neu eingeführte Mönchshof Natur Radler Blutorange ein. Das Marktforschungsunternehmen NielsenIQ kürte es zur Top-Neueinführung bei Bier und Biermischgetränken.
Kulmbacher weiterhin Spitzenreiter in Nordbayern
Im weiterhin schrumpfenden Biermarkt behauptete sich Kulmbacher mit einem deutlichen Zuwachs von 7,4 Prozent. Das Kulmbacher Edelherb im klassischen
20 x 0,5-Liter-Kasten baute seinen Marktanteil weiter aus und ist Marktführer im nordbayerischen Pilsmarkt. Zur positiven Entwicklung der Marke trug auch das Kulmbacher Edelherb Alkoholfrei 0,0% mit einem Absatzzuwachs von 15,2 Prozent bei.
Bad Brambacher immer beliebter
Die alkoholfreien Erfrischungsgetränke von Bad Brambacher leisteten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur guten Geschäftsentwicklung der Kulmbacher Gruppe. Während die Mineralbrunnenbranche mit 1,5 Prozent einen leichten Absatzzuwachs verzeichnete, stieg das Absatzvolumen von Bad Brambacher um 5,3 Prozent. Als besonders beliebt erwiesen sich erneut die vier Sorten der Garten-Limonade mit einem Plus von 19,4 Prozent.
Investitionen in Mitarbeiter, Digitalisierung und Automatisierung
„Eine der wertvollsten Zutaten für den Erfolg der Kulmbacher Gruppe ist der Mensch“, betonte Lehmann und bedankte sich bei den 922 Mitarbeitern (Stichtag 31. Dezember 2024) für ihr Engagement und ihre Verbundenheit zur Brauereifamilie. Dem Fachkräftemangel wirkt die Kulmbacher Gruppe unter anderem mit einem eigenen Förderprogramm für Nachwuchskräfte entgegen. Als Pilotprojekt gestartet, wird es ein fester Bestandteil der Personalentwicklung.
In einem herausfordernden Marktumfeld konnte die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft 2024
ihren Absatz und Umsatz steigern.
Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, investierte die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft im Jahr 2024 auch in Digitalisierung und Automatisierung. Ein einheitliches, intelligentes IT-System in der Produktion und eine innovative Anlage zur Rückgewinnung von Bier aus Überschusshefe unterstützen die Unternehmensgruppe bei einem ressourcenschonenden und nachhaltigen Braubetrieb.
Unternehmenskennzahlen 2024
In einem weiter rückläufigen Markt stieg der Gesamtgetränkeabsatz der Kulmbacher Gruppe, einschließlich der Handelsgetränke und ohne Berücksichtigung der Lohnfertigungsmengen, auf mehr als 3,6 Millionen Hektoliter und damit um 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Konzernumsatzerlöse erhöhten sich auf 290,9 Millionen Euro und lagen damit um 3,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Das EBIT übertraf mit 12,7 Millionen Euro den Vorjahreswert von 10,1 Millionen Euro. Der Free Cashflow betrug 20,9 Millionen Euro. Die Bilanzsumme der Kulmbacher Gruppe erhöhte sich zum 31. Dezember 2024 um 2,0 Prozent auf 256,4 Millionen Euro. Das Eigenkapital stieg um 3,6 Prozent von 82,1 Millionen Euro auf 85,0 Millionen Euro an, die Eigenkapitalquote von 32,7 auf 33,2 Prozent.
Bilanzgewinn und Dividende
Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr 2024 mit einem handelsrechtlichen Bilanzgewinn in Höhe von 5.097.253,45 Euro ab. Die Aktionäre haben beschlossen, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: 1,35 Euro wird je dividendenberechtigter Stückaktie ausgeschüttet, 500.000,00 Euro werden als Gewinnrücklagen eingestellt, 61.253,45 Euro bleiben als Gewinnvortrag.
Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrats
Die Hauptversammlung sprach den Mitgliedern des Vorstandes sowie des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2024 mit großer Mehrheit das Vertrauen aus.
Ausblick 2025
Für das laufende Geschäftsjahr geht Lehmann von einem weiter schwierigen Marktumfeld aus. Als Gründe nannte er die wirtschaftliche Lage, eine anhaltend angespannte Kostensituation, das veränderte Kaufverhalten sowie den demografischen Wandel und den kontinuierlich sinkenden Alkoholkonsum. „Dieses herausfordernde Marktumfeld als Chance zu begreifen, ist Bestandteil der DNA unserer Kulmbacher Unternehmensgruppe“, versicherte Lehmann. Das breitgefächerte und qualitativ hochwertige Sortiment orientiert sich am Geschmack der Kunden. Damit könne man auch die aktuellen Trends zu Hellbieren, Biermischgetränken sowie alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken bedienen.
Mit zwei Produktneuheiten – dem Mönchshof Alkoholfrei Hell und dem Mönchshof Natur Radler Blutorange Alkoholfrei 0,0% – erwartet der Vorstand Wachstumsimpulse für die Unternehmensgruppe. „Mit unserem Geschäftsmodell, unseren Produkten und unseren Mitarbeitern sehen wir uns in der Lage, weiterhin ein gesundes Wachstum der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft zu generieren“, so Lehmann. Für das Geschäftsjahr geht der Vorstandssprecher von einer leichten Steigerung bei Absatz und Umsatz aus.
Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft 2024 auf einen Blick
- Gesamtabsatz (THL): 3.640
- Konzernumsatz (Mio. €): 290,9
- EBIT (Mio. €): 12,7
- Konzernergebnis (Mio. €): 7,0
- Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt): 913
- Investitionen (Mio. €): 22,6
- Ergebnis je Aktie (€): 2,09
Quelle/Bildquelle: Kulmbacher Brauerei AG