Kunststoffflaschen
Gerichtsstreit

Kreislaufflasche: Deutsche Umwelthilfe reicht Klage gegen Lidl ein

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat am Montag Klage gegen den Discounter Lidl eingereicht. Grund für die gerichtliche Auseinandersetzung ist der Vorwurf der DUH, dass Lidl mit seiner Einweg-Kampagne irreführende Aussagen tätige. Die DUH kritisiert insbesondere die Behauptung von Lidl, dass die neuen Einweg-Plastikflaschen ökologisch mindestens genauso vorteilhaft seien wie vergleichbare Mehrwegflaschen.

Die DUH bemängelt, dass Lidl bei seiner Kampagne zum Teil veraltete Durchschnittsdaten aus dem Mehrwegbereich verwende, die Materialverluste bei Recyclingprozessen nicht ausreichend berücksichtige und dass das Lidl-Recyclingsystem nicht auf die gesamte Getränkebranche übertragbar sei. Lidl reagierte auf die Kritik der DUH und warf ihr die Verbreitung von Falschbehauptungen vor. Die DUH bekräftigte daraufhin ihre bisherigen Kritikpunkte und forderte Lidl auf, den Vorwurf der falschen Behauptungen zurückzuziehen. Da Lidl dieser Aufforderung nicht nachgekommen sei, sieht sich die DUH gezwungen, gerichtlich gegen den Discounter vorzugehen.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont die Notwendigkeit einer faktenbasierten Diskussion über die Umweltauswirkungen von Getränkeverpackungen. Sie weist darauf hin, dass die Kritikpunkte der DUH sachlich richtig seien und dass es inakzeptabel sei, dass Lidl diese als Falschbehauptungen abtue. Die DUH habe wiederholt den Dialog mit dem Lidl-Vorstand gesucht, jedoch bisher keine Zusagen erhalten. Trotz der juristischen Auseinandersetzung betont die DUH ihr Angebot zu einem Dialog und lädt Lidl ein, an einem Gespräch bei einem regionalen Mineralbrunnenbetrieb in Baden-Württemberg teilzunehmen.

Am 17. Mai 2023 hat Lidl die DUH wegen grammatikalischer Feinheiten abgemahnt, die jedoch nichts an der grundlegenden Kritik der DUH ändern, erklärte die Deutsche Umwelthilfe. Die DUH stellt klar, dass sie kein Interesse an juristischen Streitereien über sprachliche Spitzfindigkeiten habe, sondern dass es ihr um die Sache und einen faktenbasierten Dialog über die Umweltauswirkungen von Getränkeverpackungen geht. Sie erklärt sich daher bereit, zukünftig angepasste Formulierungen zu verwenden, um Missverständnisse zu vermeiden.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe (DUH)
Titelbild: ©iStockphoto | Wachiwit

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