WUYD Whisky aus der bayerischen Oberlandbrennerei feiert Premiere
WUYD heißt der neue Single Malt Whisky aus der bayerischen Oberlandbrennerei. Anne und Marko Schnürch brennen diesen seit 2022 am Alpenrand im kleinen Dorf Lenggries direkt an der Isar. Anfang Oktober kommt nun der erste Whisky auf den Markt – zunächst in Kleinauflage, immer so nachhaltig wie möglich, wild gedacht und mild gemacht.
„Ihr woids Whisky macha? Vogelwuid!“ – eine verrückte Idee also, so waren die ersten Reaktionen auf ihr Vorhaben, erzählt Marko Schnürch. Seit 2022 ist er nun Whiskybrenner, hat zusammen mit seiner Frau Anne die Oberlandbrennerei als Familienbetrieb gegründet. Die liegt im kleinen Dorf Lenggries im Isarwinkel südlich von München. Der Fluss schlängelt sich durchs malerische Dorf, von dort sind es bis zur Brennerei keine zehn Minuten zu Fuß.
Eigentlich arbeiten die beiden beruflich in der Denkmalpflege, betreiben nebenher seit vielen Jahren eine eigene Bio-Imkerei. „Ich braue seit 15 Jahren selbst Bier und habe einen Whiskyexperten als Freund, da war es dann zur Whiskyidee nicht mehr weit“, berichtet Schnürch. Die Produktionserfahrung aus der Imkerei habe am Anfang sehr geholfen. „Viel wichtiger war aber, dass unsere Bienen uns Geduld gelehrt haben“, lacht der Lenggrieser. Ohne die gehe es beim Whiskybrennen und -reifen nicht, so Schnürch weiter.
Wild im Fass und mild im Glas
Loud in Flavour – das ist das Motto von WUYD. „Unser Single Malt ist wild im Fass und mild im Glas“, erklärt Anne Schnürch, die von beiden die beste Nase habe, wie ihr Mann sagt. Cut Points beim Brennen und die erste Fassauswahl liegen daher in ihrer Verantwortung. „Geschmacklich orientieren wir uns eher an einem mild-fruchtigen Speyside- oder Lowland-Whisky, vielleicht noch an einem würzigen Irish Whiskey. So rauchig wie auf Islay wird’s wohl aber nur selten.“
Die bayerische Gerstenmischung hat leichte Anteile von Karamell- und Rauchmalz für eine würzige Fülle im Single Malt. Whiskyhefe und Brennvorgang der kleinen Kupferbrennblase holen fruchtige Noten nach frischem Gartenobst hervor. Den größten Anteil am Stil habe wie überall das Fass, so Marko Schnürch. „Da geht es auch bei uns oft klassisch zu – mit texanischen Ex-Bourbon-Casks, neuen aus amerikanischer Weißeiche oder Barrels, in denen zuvor Olorosso-Sherry reifte.“ Ein bisschen Schreien bei der Produktion müsse man für lauten Geschmack im Glas dann aber schon, so der Whiskybrenner weiter. „Daher experimentieren wir ebenso mit wilden Vorbelegungen: von süßen Wein- oder Süßweinfässern wie Recioto, Marsala und Amarone bis zu gewagten Casks mit Ahornsirup oder Hagebutte.“ Wer WUYD heiße, dürfe auch beim Fass als heiligem Gral der Whiskywelt, ein bisschen wild sein, scherzt Marko Schnürch.
Small Batch und in Zukunft bio
Für die Whiskypremiere haben sich die Schnürchs für eine Kombination aus zwei Fässern entschieden: ein Ex-Bourbon-Cask aus der Craft Distillery Garrison Brothers in Texas (113 Liter, Mengenanteil 56 Prozent) sowie ein Cask aus neuer amerikanischer Weißeiche (90 Liter, Anteil 44 Prozent). Die Kombination gibt dem Single Malt einen fruchtig-würzigen, milden Geschmack mit wildem Touch. Die weiteren Batches werden voraussichtlich Einzelfassabfüllungen.
Bio ist der Premierenwhisky zwar noch nicht. Auf Nachhaltigkeit in der Produktion und drüber hinaus legt das Familienunternehmen aber großen Wert. „Unsere Imkerei ist seit Jahren biozertifiziert, beim Whisky haben wir inzwischen auch auf Biomalz umgestellt“, berichtet Marko Schnürch. Das Whiskyetikett wird also in absehbarer Zukunft um das Bio-Siegel ergänzt. Für den entsprechenden New Make hat die Brennerei bereits eine Goldmedaille bei den Craft Spirits Berlin Awards erhalten. Das Motto der Oberlandbrennerei in Sachen Nachhaltigkeit: Machen, was geht. „Uns ist natürlich bewusst, dass Whisky nie ganz nachhaltig sein kann. Sonst müsste man aufhören ihn zu machen.“
Das Ziel der Lenggrieser: So nachhaltig wie es geht. „Für uns als kleiner Familienbetrieb mit begrenzten Möglichkeiten heißt das, Schritt für Schritt umweltfreundlicher und ressourcenschonender zu werden“, ergänzt Anne Schnürch. Biomalz, Solaranlage auf dem Dach, neue Brennblase für mehr Energieeffizienz – das sei für die beiden nur der notwendige Anfang. „Für einen so kleinen Betrieb wie unseren ist das zwar nicht einfach“, sagt Marko Schnürch. „Wenn wir das aber schon schaffen, was ist dann alles in der gesamten Whiskybranche möglich?“
Vorverkauf hat begonnen
Der erste Whisky, WUYD Batch #1, wird am 3. Oktober abgefüllt. „Ein passendes Datum für einen neuen Whisky aus Deutschland“, wie die beiden finden. Vorbestellt werden kann der Whisky schon jetzt. Auf wuyd-whisky.de ist er für 49,90 Euro zu haben (0,5 Liter, voraussichtlich 45 % vol.). Wer sich eine Flasche der Erstausgabe sichern möchte, sollte sich jedoch beeilen. Von Batch #1 wird es nur etwa 500 Flaschen geben.
WUYD Single Malt Whisky Batch #1 – im Überblick
- 3 Jahre gereift in Ex-Bourbon & New American Oak
- Small Batch: limitierte Abfüllung, rund 500 nummerierte Flaschen
- Gebrannt aus bayerischem Gerstenmalz
- Keine Zusatzstoffe, keine künstlichen Aromen, keine Färbung, keine Kühlfiltrierung
- Whiskyhefe und ganze sieben Tage Gärung
- Preis: 49,90 Euro UVP (0,5 Liter, voraussichtlich 45 % vol.)
So schmeckt WUYD Batch #1
- Geruch: Frisch gepflückte Wildblumen und feine Eichennoten gehen ausgewogen in würzige Alpenkräuter über. Ofenäpfel verbinden sich mit Vanille, Marzipan und einem cremigen Stückchen Fudge.
- Geschmack: Fein-würziger Geschmack nach Alpenkräutern, dann reife rote Äpfel und ein Löffel Kompott aus Gartenfrüchten mit Vanillecreme, gefolgt von kräftigen Eichennoten.
- Nachklang: Lang und belebend mit harmonischen Aromen würziger Eiche.
Über die Oberlandbrennerei
Whisky, Gin und Honig vom letzten Wildfluss Europas – das gibt es von der Oberlandbrennerei in Lenggries. Der Single Malt Whisky heißt WUYD – ist handgemacht, ungefiltert, als Small Batch abgefüllt und in Zukunft immer bio. So wie seit Jahren die eigene Imkerei, aus der auch der Bio-Blütenpollen als Signature Botanical für den Flower Power Karwendel Dry Gin kommt. Die Oberlandbrennerei wird von Anne und Marko Schnürch als kleiner Familienbetrieb geführt. Zu Besuchen und Tastings begrüßen die Inhaber immer selbst. Führungen von der Stange gibt es nicht, auch keine Öffnungszeiten. Wer die Oberlandbrennerei besuchen, Whisky und Gin probieren möchte, sollte einfach anrufen und einen Termin vereinbaren: +49 179 1346333.
Quelle: Oberlandbrennerei
Bilder: Lukas Kolig für Oberlandbrennerei