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Geschäftsbericht

Lauffener Weingärtner eG mit solidem Geschäftsergebnis 2022

Die Lauffener Weingärtner eG hat 2022 als größte Einzelgenossenschaft mit eigenem nationalem Vertrieb in Württemberg einen Umsatz-Rückgang hinnehmen müssen. Der Rückgang ist jedoch aufgrund des allgemeinen Marktgeschehens unterproportional. Denn deutscher Wein verlor im Jahr 2022 in Deutschland im Umsatz über 8 Prozent. Der Absatz von Wein und Sekt in der Eigenverwertung ist im Geschäftsjahr 2022 um etwa 1,2 Mio. Liter = 13,9 % gesunken. Der Jahrgang 2022 mit 11,4.Mio kg brachte eine etwas überdurchschnittliche Erntemenge. Der konsolidierte Gesamtumsatz der Lauffener Weingärtner verminderte sich um 7 Prozent auf 23,5 Mio. Euro (Vorjahr 25,4 Mio.) Euro. Die Lauffener halten zwei wesentliche Beteiligungen, und zwar an der Felsenkeller Besigheim GmbH sowie der Lauffener Weinmanufaktur.

Als “durchaus erfreulich” bezeichnet der Vorstandsvorsitzende Dietrich Rembold, dass der Umsatz im Markengeschäft in Bezug auf die wichtige Position im deutschen Lebensmittel- handel halten konnte und sogar noch im Marktanteil leicht ausbauen konnte

„Wenn wir die Marktlage betrachten, können wir mit dem erreichten Umsatz- und Absatz-Marktanteil im LEH zufrieden sein. Durch die gute Bekanntheit unserer Lauffener Weine mit bundesweiter Handelspräsenz besitzen wir eine tragkräftige Qualitätsmarke, von deren Attraktivität Konsumenten, Handel und wir selbst in gleicher Weise profitieren. Zur Stärkung dieses Markenbildes haben wir neben einer bundesweit guten Distribution ein stimmiges Preis-Qualitätsverhältnis, das bei den Verbrauchern eine hohe Akzeptanz findet. Dieses muss erhalten und ausgebaut werden“, so Dietrich Rembold zum Jahresergebnis.

Der Lauffener Vorstandschef konstatiert weiter: „Mit dem Gesamtsortiment von Lauffener und Mundelsheimer Weinen haben wir zwei bekannte und klar voneinander abgegrenzte Herkunftsmarken im Portfolio und sind aus diesem Grund, vor allem für nationale und regionale Handelskunden, attraktiv und relevant als profilierter Wein-Lieferant. „Der Rückgang des Fassweinverkaufs beeinflusst die Zahlen nur wenig, er ist für unseren Betrieb kein strategisches Kerngeschäft”, bilanziert der Vorstandsvorsitzende das Jahresergebnis 2022.

Auch für das laufende Geschäftsjahr werde wegen der Verbraucherstimmung sowie der erfolgten Preiserhöhungen zum Jahresbeginn nicht mit Mengenzuwächsen zu rechnen, so der geschäftsführende Vorstand Marian Kopp.

„Das Spektrum an Rebsorten der Genossenschaft hat sich in sehr guter Weise entwickelt und Akzeptanz bei Handel und Verbrauchern gefunden, so dass wir zusätzlich zur seither bekannten Stärke Schwarzriesling und Samtrot bei den klassischen württembergischen Rebsorten Trollinger, Lemberger und Riesling deutlich leistungsfähiger sind. Diese hohe Kompetenz über das gesamte Sortenspektrum werde von den Kunden geschätzt und mit zusätzlichen Vermarktungsaktionen und auch durch Erweiterung der Listungen honoriert“, stellt Dietrich Rembold fest.

Wieder hohe Investitionen getätigt – Wachstum wird erwartet

Nach Angaben des geschäftsführenden Vorstands Marian Kopp wurden im vergangenen Jahr 0,8 Millionen Euro investiert. Investitionsschwerpunkte waren u. a. die Entwicklung von Neuprodukten, die Modernisierung des Fuhrparks sowie der Kellertechnik und der vorbeugende Brandschutz. Die laufenden betrieblichen Investitionen wurden durch Eigenmittel sowie über nicht rückzahlbare Zuschüsse aus öffentlichen Fördermitteln finanziert.

Lauffener Weingärtner als Innovationsführer weiter erfolgreich

Im Mai 2023 erweiterte der Innovationsführer unter den württembergischen Genossenschaften die gut eingeführte Herkunftsmarken-Serie „Lauffener Weingärtner“ um den „Lauffener Riesling mit Rivaner Apfel Limette „Alkoholfrei““, der nach der Handelseinführung eine „sehr gute erste Verbraucherakzeptanz findet“, wie Marian Kopp sagt. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 rechnet die Lauffener Weingärtner eG mit einem moderaten Rückgang im Markengeschäft (Verbrauchertrend- bzw. Marktlagebedingt) und weiteren Marktanteilsgewinnen in einem rückläufigen deutschen Weinmarkt.

Um die gute Marktstellung ausbauen zu können, sei die Fortführung der konsequenten Qualitätspolitik und weitere impulsgebende Innovationen nötig, so Kopp. Hierfür sein das Team um Kellermeister Michael Böhm und das Marketing- und Vertriebsteam mitsamt allen Handelsagenturen aufgrund der seitherigen Innovationerfolge qualifiziert und motiviert. Die Ertragskraft kann nach Auffassung des Geschäftsführenden Vorstands künftig ausschließlich über stabile Litererlöse und eine gute Auslastung gesichert werden.

Hintergrund: Weinwirtschaft deutschlandweit

Im Vergleich zu 2021 wurde im Jahr 2022 deutschlandweit insgesamt 10,1 Prozent weniger Wein gekauft (13,8 Prozent weniger deutschen Wein), 6,5 Prozent weniger für Wein ausgegeben (8,1 Prozent weniger für deutschen Wein) und auch die Käuferreichweite nahm um insgesamt 3,1 Prozentpunkte (2,5 Prozentpunkte bei deutschem Wein) ab. Der Rückgang der Käuferreichweite ist sicher auch eine Reaktion auf die Inflation. Eine Umfrage im Auftrag des Deutschen Weininstitutes (DWI) durch das NielsenIQ Homescan Panel im August 2022 ergab, dass 52 Prozent der Befragten nur noch Produkte kaufen, die sie wirklich benötigen, 44 Prozent verzichten auf Produkte, die Spaß und Luxus sind, 31 Prozent versuchen, Restaurantbesuche zu reduzieren und 30 Prozent kaufen weniger ein.

Die gute Nachricht: Insgesamt nahmen die Weinpreise im Handel 2022 im Vergleich zu 2021 um 2,8 Prozent zu. Der Großteil der deutschen Weinmenge (35 Prozent) wurde im 4. Quartal 2022 im Discounter gekauft. Die zweitwichtigste Einkaufsstätte für deutschen Wein (bezogen auf die Menge) war in dem Zeitraum der sonstige LEH (26 Prozent), gefolgt von den Winzern bzw. dem Weingut (16 Prozent der Gesamtmenge). (Quelle: Deutsches Weininstitut).

Über die Lauffener Weingärtner eG

Die Lauffener Weingärtner eG ist nach der Fusion mit der WG Mundelsheim mit einer Rebfläche von 898 ha und rund 1100 Mitgliedern sowie einem konsolidierten Umsatz von 23,5 Millionen Euro im Jahr 2022 größte Einzelgenossenschaft mit eigenem nationalem Vertrieb im Weinanbaugebiet Württemberg. Mit 106 ha verfügt Lauffen über die größte terrassierte Steillagenfläche in Württemberg.

In den Einzellagen Katzenbeißer, Käsberg, Mühlbächer und Rozenberg wachsen vor allem Schwarzriesling, Trollinger, Samtrot, Lemberger und Riesling. Der „Katzenbeißer Schwarzriesling“ ist bei den Verbrauchern in ganz Deutschland der bekannteste Württemberger Wein. Die Lauffener Weingärtner sind im DLG- Ranking seit über 16 Jahren ununterbrochen bester Weinerzeuger in Württemberg. Die Qualität der Lauffener und Mundelsheimer Weine wird durch zahlreiche Auszeichnungen sowie den DLG-Bundesehrenpreis 2015 und 2021 belegt.

Neben dem Sieg im europäischen VINUM Genossenschaftscup gab es bereits zwei Mal den ersten Platz beim Deutschen Rotweinpreis, den zweiten Platz im Focus-Weintest, den Sieg beim Deutschen Lemberger-Preis „Vaihinger Löwe“, die Ehrung als „beste Jungwinzer-Vereinigung“ in Deutschland, den Jungwinzerpreis des Weinbauverbandes Württemberg sowie verschiedene Spitzenplatzierungen bei der ARTVINUM und der Berliner Weintrophy, bei Mundus Vini und Selection etc. Außerdem wurde Lauffener Wein wiederholt beim Filmfestival Berlinale kredenzt. Die Lauffener Weingärtner eG sind seit Oktober 2022 Nachhaltigkeits-Zertifiziert (Testat des Instituts für Nachhaltigkeit und Ökonomie, Münster).

Quelle/Bildquelle: Lauffener Weingärtner eG

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