Innovationen bundesweit eingeführt

Lauffener Weingärtner kommen gut durch die Pandemie

Die Lauffener Weingärtner sind, mit Blick auf die Geschäftszahlen, gut durch die Pandemie gekommen. Die größte Einzelgenossenschaft (mit nationalem eigenem Vertrieb) im Weinanbaugebiet Württemberg verzeichnet eine positive Absatzentwicklung im Geschäftsjahr 2020. Der Gesamtabsatz ist auf 87.562 gegenüber dem Vorjahreswert von 80.707 Hektoliter gestiegen. Die Entwicklung ist insbesondere durch das solide Wachstum im Markengeschäft wie auch durch ein erweitertes Offenweingeschäft zurückzuführen. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2020 ist von 21.062 T€ auf 21.724 T€ gestiegen.  Im wichtigen „Markengeschäft“ für die etablierten Weine der Lauffener Weingärtner und des Käsbergkellers Mundelsheim betrug das Wachstum im Berichtsjahr 2020 über 7 Prozent im Absatz und knapp 12 Prozent im Umsatz.

Marian Kopp, geschäftsführender Vorstand der Lauffener Weingärtner ist zufrieden mit diesen Entwicklungen, wenn auch nicht euphorisch: „Auch im aktuellen Jahr – Januar bis Mai 2021 – haben wir nochmals um sieben Prozent im Absatz und zwölf Prozent im Umsatz mit unserem Kernsortiment zugelegt“. Besonders erfreulich ist hierbei für die Geschäftsführung das Wert-Wachstum. „Aus unserem Sortiment werden überproportional die höherwertigen Weine gekauft. Laut Kopp ist der fantastische Erfolg der Lauffener Innovation „Whyne® – Wine meets Whisky“ und der Wein-Markenserie „Lesestoff“ besonders hervorzuheben. In diesem Frühjahr wurde die Lesestoff-Reihe mit einem Roséwein ergänzt. „Allerdings schmerzen uns die wetterbedingt geringen Erntemengen im vergangenen Jahr richtig – und trüben eine noch bessere Gesamtentwicklung“, so der geschäftsführende Vorstand.

Der „kleine Herbst“ bereitet Schmerzen

„Die kleinen Ernten 2019 und insbesondere 2020 stellen eine echte Herausforderung dar“, so Marian Kopp. „Insbesondere bei den Weißweinen haben wir sehr knappe Bestände und hoffen, bis zum Anschluss des Jahrgangs 2021 lieferbar zu bleiben. Unser positiver Absatzerfolg hat diese Situation zusätzlich verschärft. Unsere nationale gute Distribution und erfolgreichen Geschäftsbeziehungen mit dem profilierten Handel verpflichten uns jedoch zu einer enorm hohen „Lieferbereitschaft“, die wir auch seit Jahren erfüllen“, so Kopp.
Folgen der Ausgangsbeschränkungen können kompensiert werden

Corona-bedingte Rückgänge im Vertriebssegment Gastronomie und Veranstaltungen konnten 2020 durch ein gestiegenes Geschäftsvolumen mit dem Lebensmittelhandel überkompensiert werden. „Derzeit lässt sich noch nicht genau abschätzen, wann es wieder zu signifikanten Umsätzen in der Gastronomie kommen wird und größere Veranstaltungen wieder durchgängig und planbar durchgeführt werden können“, wir hoffen aber im Sinne unserer Partner aus der Gastronomie sehr darauf, so Kopp. Von Restriktionen im Außer-Haus-Konsum profitierte insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel. An dieser Entwicklung konnte die Lauffener Weingärtner eG im vergangenen Jahr partizipieren und die gesetzten Absatzziele übertreffen können – trotz einer für das Markenweinsortiment erfolgreich national umgesetzten Preiserhöhung.

Rebfläche bleibt stabil

Dietrich Rembold, Vorstandsvorsitzender der Lauffener Weingärtner e.G. ist zufrieden mit der betrieblichen Entwicklung: „Die Gesamtrebfläche unserer Genossenschaft ist im Geschäftsjahr 2020 bei 896 ha mit einem kleinen Wachstum stabil geblieben. Wir gehen davon aus, dass sich aufgrund der hohen Anzahl unserer Vollerwerbsbetriebe und vor dem Hintergrund des anhaltenden und intensivierten Strukturwandels die Rebfläche unserer Mitgliedsbetriebe auf diesem Niveau hält „Erfreulich ist es, dass die Mitglieder bei Neupflanzungen insbesondere auch die Rebsorten Grauburgunder, Riesling und Sauvignon Blanc berücksichtigt hatten, so dass sich die Lieferbarkeit in den Folgejahren für diese Rebsorten verbessern wird“, so Rembold, der selbst einen Weinbaubetrieb führt.

Erneut hohe Investitionen getätigt – beim Personal stabil

Die Genossenschaft hat im vergangenen Jahr 1.132 T€ investiert. Investitionsschwerpunkte waren eine Cross-Flow Filteranlage, die weitere Logistik, verschiedene Brandschutzmaßnahmen und ein digitales Anmelde-System zur Weinbergs-Bonitur und zur Vollernter-Anmeldung zur Lese sowie in die Ausstattungs-Technik.

Die Genossenschaft beschäftigt 72 Mitarbeiter, 50 in Vollzeit, 18 in Teilzeit und vier Auszubildende. Die Lauffener Weingärtner eG unterhält drei wesentliche Beteiligungen bzw. Tochterunternehmen, und zwar an der Felsenkeller Besigheim GmbH, der Römerkeller Mundelsheim GmbH, der Weinbergwerk eG sowie der Lauffener Weinmanufaktur GmbH.

Marian Kopp, Dietrich Rembold und Michael Böhm (v.l.).

Verhalten optimistische Prognose

Der Weinmarkt befindet sich, so die Einschätzung des Vorstands, insgesamt in einer Konsolidierungsphase und wird durch europaweit hohe Bestände, schwierige internationale Exportmärkte, namentlich USA und Asien, sowie inzwischen preisaggressive Angebote von Produzentenseite geprägt. „Wir setzen alles daran, dass die Werterhaltung gesichert wird“, so Marian Kopp.

Die mittelfristige Perspektive beschreiben Kopp und Rembold so: „Angesichts der Situation in der Konsumgüter- und Weinbranche und vor dem Hintergrund des Abklingens der Pandemie rechnen wir mit einem in etwa gleichbleibenden Konsum von Wein. Um unsere Marktstellung ausbauen zu können, ist die Fortführung unserer konsequenten Qualitätspolitik, verbunden mit einer entsprechenden innovativen Marketingarbeit, nötig. Unsere Ertragskraft kann auch in den kommenden Jahren ausschließlich über stabile Litererlöse und eine gute Auslastung gesichert werden. Im Hinblick auf die Kosten sind vor allem durch weitere partielle Kostensteigerungen (z.B. Glaspreise, Frachtpreise) kaum Spielräume für Einsparungen gegeben. In den vergangenen Jahren waren wir als „Innovationsführer“ im nationalen Weingeschäft mit Württemberger Wein außergewöhnlich erfolgreich, dies werden wir mit besonderen Anstrengungen fortführen.“

Über die Lauffener Weingärtner eG

Die Lauffener Weingärtner eG ist nach der Fusion mit der WG Mundelsheim mit einer Rebfläche von 896 ha und knapp 1200 Mitgliedern sowie einem konsolidierten Umsatz von 24,8 Millionen Euro die größte Einzelgenossenschaft mit eigenständiger nationaler Distribution im Weinanbaugebiet Württemberg. Bei 106 ha verfügt Lauffen über die größte terrassierte Steillagenfläche in Württemberg. In den renommierten Einzellagen Katzenbeißer, Käsberg, Mühlbächer und Rozenberg wachsen vor allem Schwarzriesling, Trollinger, Samtrot, Lemberger und Riesling.

Der Wein aus der Einzellage „Katzenbeißer“ der Lauffener Weingärtner ist bei den Verbrauchern in ganz Deutschland der bekannteste Württemberger Herkunfts-Wein. Drei Viertel ihrer Weine setzen die Lauffener über den Lebensmittel-Einzelhandel ab, 15 Prozent über den Fachhandel, Gastronomie und Endverbraucher. Die Lauffener Weingärtner sind im DLG-Ranking seit 14 Jahren ununterbrochen bester Weinerzeuger in Württemberg. Die Qualität der Lauffener und Mundelsheimer Weine sind bereits in der Vergangenheit durch zahlreiche Auszeichnungen sowie den DLG-Bundesehrenpreis und den Staatsehrenpreis Baden-Württemberg belegt.

Neben dem Sieg im europäischen VINUM-Genossenschaftscup gab es den ersten und dritten Platz beim Deutschen Rotweinpreis, den zweiten Platz im Focus-Weintest, den Sieg beim Deutschen Lemberger-Preis „Vaihinger Löwe“, die Ehrung als „beste Jungwinzer-Vereinigung“ in Deutschland, den Jungwinzerpreis des Weinbauverbandes Württemberg sowie verschiedene Spitzenplatzierungen der Berliner Weintrophy, bei Mundus Vini und Selection etc. Außerdem wurde Lauffener Wein wiederholt beim Filmfestival Berlinale kredenzt.

Quelle/Bildquelle: Lauffener Weingärtner eG

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