Gewerkschaft NGG: 24 Stunden Warnstreik bei Hasseröder

Auf dem Brauereigelände in Wernigerode wird es ab heute Nacht (27.05.) sehr still sein. Grund dafür ist eine ganztägige Arbeitsniederlegung in der Herstellung, Abfüllung und Logistik.

Die Gewerkschaft NGG verhandelt für die Beschäftigten der Hasseröder Brauerei einen neuen Entgelttarifvertrag. Das Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlung am 20. Mai wurde durch die Tarifkommission der Gewerkschaft NGG als unzureichend zurückgewiesen. Nach zwei ergebnislosen Verhandlungen findet damit heute der erste Warnstreik vor dem dritten Termin am 9. Juli statt.

Foto vom Warnstreik der Hasseröder-Beschäftigten für Lohnerhöhungen am 29.11.2022 vor dem Werkstor.

„Die Kolleginnen und Kollegen bei Hasseröder sind sauer. Seit der Coronapandemie und der anschließenden Energie- und Inflationskrise haben wir Tarifabschlüsse mit Augenmaß für die Brauerei gemacht. Heute ist die Brauerei gut ausgelastet, das freut uns. Das Angebot der Arbeitgeber von insg. 5,5 Prozent für 24 Monate ist zu weit entfernt von einem angemessenen Ausgleich für die letzten Jahre und den weiterhin hohen Preisdruck im Alltag“, sagt Katja Derer, Geschäftsführerin der NGG-Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz und Verhandlungsführerin.

Die Hasseröder Brauerei gehört zur Topliga im ganzen AB InBev-Konzern, die Marke Hasseröder gilt als deutsches Premium-Pils-Bier. Der Entgelttarifvertrag für die Hasseröder Brauerei ist zum 31. März 2025 ausgelaufen. In der Belegschaft dominiert Unverständnis über das magere Angebot des Arbeitgebers. der nächste Verhandlungstermin ist am 9. Juli. Die Gewerkschaft NGG hat sich in zwei Verhandlungsrunden bereits deutlich auf die Arbeitgeberseite zubewegt und streikt nun für eine Erhöhung der Entgelte ab 01.04.2025 um 3 Prozent und weitere 3,5% ab 01.04.2026. Der Betrieb wird für drei volle Schichten, Nacht-, Früh- und Spätschicht, von 22:00 Uhr heute Abend bis 22:00 Uhr morgen Abend bestreikt.

Hintergrund Hasseröder

Hasseröder gehört zum international tätigen Konzern Anheuser-Busch InBev. Führende Marken des Konzerns sind unter anderem Beck’s, Corona, Diebels, Spaten und Franziskaner. In Deutschland sind etwa 2.700 Menschen beschäftigt, davon etwa 200 bei Hasseröder in Wernigerode.

Quelle/Bildquelle: Gewerkschaft NGG