Blick hinter die Kulissen der Veltins-Sortieranlage
Sie standen im Hausflur, neben der Waschmaschine oder in der Garage, ehe die leeren Mehrwegkästen im Handel zurückgegeben werden. Doch wer glaubt, dass die Bierkästen nur Flaschen enthalten, liegt falsch. Immer wieder gelangen Portemonnaies mit Scheckkarten, dutzendfache Schlüsselbunde und sogar teure Smartphones über den Mehrwegkreislauf dorthin, wo der Besitzer sie am wenigsten vermutet.
Da sind liebgewonnene Playmobil-Männchen oder kleinteilige Unterwäsche nur die kleinsten und skurrilsten Funde. „Es gibt nichts, was es nicht gibt – vorausgesetzt, es passt irgendwie in eine Nische des Flaschenkastens”, erzählt Maik Bürger, der seit 2017 die Veltins-Flaschensortierung leitet.

Seit fast 20 Jahren bei Veltins: Maik Bürger leitet die Flaschensortierung und verantwortet täglich die Sortierung von rund 100.000 Mehrwegkästen.
Mehrweganteil aller Gebinde liegt bei 92,7 %
Dort, wo seit 2005 das Herz der Mehrwegsortierung der Brauerei C. & A. Veltins schlägt, zeigt sich täglich, wie gelebte Nachhaltigkeit funktioniert. Rund 100.000 Mehrwegkästen und deren oft kunterbunte Flaschen werden geprüft, sortiert und für den Wiedereinsatz vorbereitet – Veltins setzt auf den nachhaltigen Mehrwegkreislauf.
„Mit einem Mehrweganteil von 92,7 Prozent leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung“, berichtet Maik Bürger. „Jede zurückgebrachte Flasche verlängert ihren Lebenszyklus um bis zu rund 30 Abfüllungen – und spart damit Rohstoffe, Energie und Wasser.“
Bevor Flaschen erneut befüllt werden, durchlaufen sie einen klar definierten Prozess: Von der Verladung über das Hochregallager gelangen die Bierkästen in die automatische Sortierung. Mithilfe moderner Kameratechnik und Sensoren wird geprüft, ob die Kästen sortenrein sind. Wenn das der Fall ist, durchlaufen sie den üblichen Prozess weiter und gelangen schließlich zur Abfüllung. Dort werden sie noch einmal gründlich gereinigt. Werden „Fremdkörper” schon während des Sortiervorgangs entdeckt, wird der Kasten automatisch in den Handbereich ausgeschleust – rund zehn Prozent aller Kästen landen dort zur manuellen Begutachtung.
„Unsere Kameras unterscheiden nicht, was im Kasten liegt – sie sehen nur, dass etwas nicht hineingehört. Dann übernehmen wir.“ – Maik Bürger

Kästen mit Fremdkörpern werden automatisch ausgeschleust und im manuellen Sortierbereich von Fundstücken befreit.
Von Kleingeld über Schlüssel bis hin zu Spielzeug
Was dabei zum Vorschein kommt, reicht vom Alltäglichen bis zum Außergewöhnlichen. „Am häufigsten finden wir Kleingeld. Ein paar Cent bleiben fast immer irgendwo im Kasten hängen“, berichtet Bürger. „Dazu kommen Klassiker wie Kronkorken, Feuerzeuge, Strohhalme und Einweg-Pfandflaschen.“
Doch immer wieder tauchen auch Dinge auf, die man dort nicht erwarten würde: Armbanduhren, Schlüsselanhänger, Smartphones, Portemonnaies, Scanner und Kundengeräte aus dem Lebensmitteleinzelhandel oder auch Spielzeug. Man kann sich kaum vorstellen, wie die Gegenstände durch Unachtsamkeit ihrer Besitzer über den Weg zurück in den Getränkemarkt im leeren Mehrwegkasten auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Maik Bürger: „Nichts ist unmöglich, schließlich ist der Mehrwegkasten nach seinem Kauf für einige Zeit Teil des privaten Lebens der Haushalte.” Bestimmte Jahreszeiten bringen zudem ihre eigenen Fundserien mit sich. „Nach der Schützenfestsaison häufen sich Portemonnaies, Schlüssel und Smartphones – da geht es manchmal Schlag auf Schlag“, erzählt Bürger. „Und im Winter kommt es vor, dass wir Schnee und Eis im Kasten haben.“
Das ist kaum überraschend, da viele Kästen im Freien oder unter offenen Überdachungen gelagert werden und die Sensoren nicht erkennen können, um welche Art von Fremdkörper es sich handelt.

Nicht alles, was in der Flaschensortierung in der Brauerei C. & A. Veltins ankommt, gehört in einen Bierkasten: Von Schlüsselbunden über Playmobil-Männchen bis hin zu Smartphones kommt eine Vielzahl von Fundstücken in Grevenstein an.
Vom Sortierband zurück zum Besitzer
Veltins geht mit den Fundstücken sorgsam um: Dinge, die eindeutig identifiziert und zurückgeführt werden können, werden zurückgegeben. „Wir versuchen, alles wieder dem rechtmäßigen Besitzer zurückzuführen. Smartphones, Portemonnaies, Kundengeräte – da lassen wir nichts unversucht“, betont Bürger.
Kaum zu glauben: „Selbst Schlüsselbunde finden gelegentlich wieder zu ihrem Besitzer, der bis dahin keine Ahnung vom Verbleib seines Verlustes hatte, zurück.“ Was nicht zuzuordnen ist, wird ordnungsgemäß entsorgt. Der Weg vom Eintritt in die Sortierung bis zum Austritt dauert im Schnitt gerade einmal zehn Minuten – ein Tempo, das zeigt, wie präzise und effizient der Mehrwegkreislauf bei der Brauerei C. & A. Veltins funktioniert.
„Jeder Kasten erzählt ein Stück Geschichte – und manche davon sind wirklich überraschend“, weiß Bürger aus seiner mehrjährigen Tätigkeit bei der Brauerei.
Das Unternehmen im Porträt
Die Privat-Brauerei C. & A. Veltins, Meschede-Grevenstein, braut eine der führenden Premium-Pils-Marken in Deutschland und bilanzierte 2024 einen Umsatz von 459 Mio. Euro bei einem Ausstoß von 3,36 Mio. hl. Zum Sortenportfolio zählen Veltins Pilsener und die Marke Veltins mit einem breiten Angebot von Radler, Alkoholfrei, Radler Alkoholfrei, Veltins Fassbrause sowie Veltins Helles Lager. Hinzu kommt die Spezialitätenmarke Grevensteiner; außerdem gehört die Biermix-Range V+ zum Produktangebot. Mit dem Pülleken hält die Brauerei darüber hinaus ein mild-süffiges Hellbier bereit. Der Mehrweganteil liegt bei 92,7%.
Quelle/Bildquelle: Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG



















