Insolvenzantrag gestellt: Brauerei Carl Betz gerät unter Druck
Die anhaltend schwierige Marktlage in der Bierbranche fordert ein weiteres Traditionsunternehmen: Die Brauerei Carl Betz GmbH aus Celle hat beim Amtsgericht einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Das Verfahren wurde am 26. November 2025 eröffnet, Rechtsanwalt Prof. Dr. Volker Römermann aus Hannover wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Wie der vorläufige Verwalter gegenüber mehreren Medien bestätigte, ist der rückläufige Bierabsatz einer der Hauptgründe für die wirtschaftliche Schieflage. Die Brauerei Carl Betz reiht sich damit in eine wachsende Zahl mittelständischer Brauereien ein, die unter den veränderten Marktbedingungen stark unter Druck geraten – insbesondere unter steigenden Kosten, veränderten Konsumgewohnheiten und intensivem Wettbewerb.
Traditionsbrauerei mit regionaler Verwurzelung
Die Ursprünge der Brauerei Carl Betz reichen bis ins Jahr 1893 zurück. Damit zählt das Unternehmen zu den traditionsreichsten Röstmalzbierbrauereien in Deutschland. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Sortiment kontinuierlich ausgebaut – heute gehören neben dem klassischen Celler Pilsner auch Sorten wie das Celler Dunkel und ein Celler Weißbier zum Angebot. Trotz regionaler Bekanntheit und einer konsequenten Qualitätsstrategie konnte sich das Unternehmen offenbar nicht ausreichend gegen die aktuellen Branchenentwicklungen behaupten.
Ablauf des Verfahrens
Mit dem Insolvenzantrag (Az.: 34 IN 92/25) wurde die vorläufige Verwaltung des Unternehmensvermögens angeordnet. Geschäftsführerin Frauke Betz darf seither nur noch mit Zustimmung des Verwalters über das Vermögen der Gesellschaft verfügen. Auch Gläubiger wurden vom Gericht angewiesen, Zahlungen nur noch unter Berücksichtigung des gerichtlichen Beschlusses zu leisten. Ziel des vorläufigen Verfahrens ist es, die wirtschaftliche Gesamtsituation zu prüfen und mögliche Fortführungsperspektiven auszuloten.
Ausblick ungewiss
Ob es zu einer Sanierung oder zur Aufgabe des Betriebs kommt, ist derzeit offen. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob eine tragfähige Zukunftsperspektive für die Brauerei Carl Betz entwickelt werden kann – sei es durch Restrukturierung, Investorenlösung oder Verwertung im Rahmen des Insolvenzverfahrens.
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