Getränke Hoffmann und Wemolo starten Parkplatz-Pilot in Berlin
Berlins paradoxe Parkplatz-Realität: Jeder dritte Autofahrer kreist suchend durch die Stadt, während tausende private Stellplätze jede Nacht leer bleiben. Eine neue Kooperation setzt hier an und löscht den Parkplatzdurst der Hauptstädter: Getränke Hoffmann öffnet gemeinsam mit Wemolo, dem Marktführer für digitale Parkraumlösungen, erstmals Handelsparkplätze für die nächtliche Nutzung. Der auf urbane Transformation spezialisierte Think Tank Urban Places Lab begleitet das Projekt wissenschaftlich und analysiert Nutzungsmuster.
Über die Website können Berliner diese Stellplätze nun vom frühen Abend bis zum Morgen buchen – ab 2 Euro pro Nacht, wahlweise auch wochen- oder monatsweise im flexiblen Abo als planbarer Nachtstellplatz.

© Wemolo
Das Berliner Parkplatz-Dilemma
Laut INRIX-Studie 2024 verlieren Berliner Autofahrer jährlich 58 Stunden im Stau – deutschlandweiter Negativrekord mit volkswirtschaftlichen Kosten von 828 Millionen Euro. Ab 2026 steigen zudem die Gebühren für Anwohnerparkausweise von 20,40 Euro auf 160 Euro. Gleichzeitig verschärft die massive Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung in Friedrichshain-Kreuzberg den Verdrängungsdruck auf Nachbarbezirke. In Lichtenberg meldet das Bezirksamt bereits eine „deutliche Zunahme von Fahrzeugen“ durch Pendler aus den gebührenpflichtigen Zonen.

© Getränke Hoffmann
Das Absurde dabei: Während Autofahrer kreisen, bleiben Handelsparkplätze ungenutzt. „Als Unternehmen sehen wir uns in der Verantwortung, vorhandene Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Mit der Freigabe unserer bisher ungenutzten Flächen für die Öffentlichkeit möchten wir einen aktiven Beitrag zur Lebensqualität der Personen in der Umgebung leisten. Wir können mit diesem Ansatz den enormen Parkplatzdurst löschen und denken Mehrweg jetzt auch für Flächen – warum sollen Parkplätze nachts brachliegen, wenn Berliner sie brauchen?“, erklärt Mario Benedikt, Geschäftsführer von Getränke Hoffmann.
Der 1966 in Berlin-Neukölln gegründete Familienbetrieb betreibt heute rund 90 Filialen in der Hauptstadt und zeichnet sich durch seine 95 Prozent Mehrwegquote im Bereich der alkoholfreien Getränke und Biere aus.
Technologie macht Parkplätze intelligent
Wemolo setzt auf Free-Flow-Technologie: KI-Kameras erkennen Kennzeichen DSGVO-konform, Schranken oder Tickets sind überflüssig. „Berlin zeigt uns täglich das Stadt-Dilemma: überfüllte Straßen, leerstehende Parkplätze. Wir lösen das mit Technologie, die aus jedem ungenutzten Stellplatz einen verfügbaren macht“, erklärt Jakob Bodenmüller, Co-CEO und Mitgründer von Wemolo. Das Münchner Unternehmen managt bereits über 3.500 Standorte mit 255.000 Stellplätzen europaweit, darunter Flächen von Aldi, Carrefour und McDonald’s.
Pilotstart in drei Berliner Bezirken
Die Standortwahl spiegelt unterschiedliche Berliner Mobilitätsbedürfnisse und zeigt die lokalen Herausforderungen:
- Tierpark Berlin (Am Tierpark 82, 10319 Berlin-Lichtenberg): Direkt an der U-Bahn-Station gelegen, wo neue Wohn- und Geschäftshäuser laut Bezirksplanungen den Parkdruck zusätzlich erhöhen werden. Die Tierpark-Besucherparkplätze sind an Wochenenden regelmäßig überfüllt, während gleichzeitig das Lichtenberger Umfeld unter dem Verdrängungseffekt aus Friedrichshain-Kreuzberg leidet. Tarife: 3 Euro/Nacht, 12 Euro/Woche, 30 Euro/Monat.
- Europasportpark (Hermann-Blankenstein-Str. 46, 10249 Berlin-Prenzlauer Berg): Die günstigste Option nahe S-Bahn Landsberger Allee, wo sich ein besonders kritisches Parkplatz-Szenario zeigt. Das Velodrom und die Schwimmhalle verfügen über „keine eigenen Besucherparkplätze“, wie sogar die Arena-Betreiber auf ihrer Website warnen. Events mit bis zu 12.000 Besuchern verstopfen regelmäßig die wenigen öffentlichen Stellflächen, während Bauarbeiten in der Paul-Heyse- und Fritz-Riedel-Straße das Angebot zusätzlich einschränken. Tarife: 2 Euro/Nacht, 8 Euro/Woche, 20 Euro/Monat.
- Panketal (Alt-Zepernick 6, 16341 Panketal): Pendler-Hotspot am chronisch überfüllten P+R-Parkplatz Zepernick, wo 168 Stellplätze für das gesamte nördliche Berliner Umland nicht ausreichen. Medien berichten regelmäßig über temporäre Sperrungen und Engpässe, während die Gemeinde Panketal aktiv Parkraum bewirtschaftet und regelmäßige Reinigungsaktionen mit Haltverboten durchführt. Tarife: 3 Euro/Nacht, 12 Euro/Woche, 30 Euro/Monat.

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Wegbereiter für berlinweite Lösung
Das Pilotprojekt trifft den politischen Zeitgeist: Der Berliner Senat plant bereits, „Supermarktparkplätze ins öffentliche System zu integrieren“, und arbeitet an einem umfassenden digitalen Parkraumkonzept. Eine Studie über das Potenzial ungenutzter privater Stellflächen soll 2026 vorliegen. Parallel testet Berlin bereits „Scan-Cars“ zur digitalen Parkraumüberwachung und erwägt die flächendeckende Einführung von Kennzeichenerkennung.
Mit einem so breit aufgestellten Filialnetz der Getränke Hoffmann Gruppe allein in Berlin – von dicht bebauten Innenstadtbezirken bis zu den großflächigen Außenbezirken – wäre ein umfangreicherRollout durchaus realistisch. „Wir schaffen urbanen Mehrwert mit jeder geöffneten Fläche“, so Bodenmüller.

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Wissenschaft schaut mit: Berlin als Reallabor
Das Urban Places Lab – ein auf urbane Transformation spezialisierter Think Tank – begleitet das Projekt wissenschaftlich und analysiert Nutzungsmuster, um konkrete Empfehlungen zu entwickeln: Wie viele Flächen könnten in welchen Berliner Bezirken geöffnet werden? Welche Preismodelle funktionieren am besten? „Berlin wird zum Reallabor für smarte Flächennutzung. Die Erkenntnisse werden zur Blaupause für andere europäische Metropolen“, konstatiert Michael Semmer, Co-Gründer des Urban Places Lab. Die Berliner Pilotdaten fließen in die größte europäische Datenbank für urbane Transformation – eine Wissensbasis, die künftige Smart-City-Entscheidungen in Berlin und darüber hinaus unterstützen kann.
Für Getränke Hoffmann ist die Innovation eine natürliche Fortsetzung der Unternehmensphilosophie. „Es ist unser Anspruch, unsere Dienstleistungen konsequent am Bedarf der Kundinnen und Kunden auszurichten. Dabei leitet uns die Philosophie unseres Unternehmensgründers: Wir wollen Lösungen schaffen, die praktisch, zuverlässig und für die Personen in unserem Versorgungsgebiet spürbar sind. Unsere Parkplätze können mehr – deshalb öffnen wir sie nachts für die Nachbarschaft“, sagt Mario Benedikt, Geschäftsführer von Getränke Hoffmann. Die Win-Win-Win-Situation zeigt das Potenzial intelligenter Flächennutzung: Autofahrer finden günstigen Parkraum, Händler monetarisieren brachliegende Flächen, und die Stadt reduziert Verkehrsbelastung – alles ohne zusätzliche Flächenversiegelung.
Das Ergebnis: Mehr Platz für die Menschen, weniger Stress auf den Straßen – und das schon heute hier buchbar.
Über Getränke Hoffmann
Getränke Hoffmann ist mit rund 600 Filialen Deutschlands größter Getränkefacheinzelhändler. In den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Bayern, Thüringen und Schleswig-Holstein begeistert Getränke Hoffmann für die Welt der Erfrischungen und bietet Lieblingsgetränke für gute Momente in der Nähe. Seit fast 60 Jahren haben der bestmögliche Service und bequeme Einkauf für die Kundschaft Priorität und werden durch das breitgefächerte Filialnetz, rund 300 Handelspartnerinnen und Handelspartner und ca. 2.000 Mitarbeitende garantiert. Etwa 11.400 Artikel im Sortiment runden das vielfältige Leistungsspektrum von Getränke Hoffmann ab. www.getraenke-hoffmann.de
Über Wemolo
Das Münchner Tech-Unternehmen Wemolo ist Spezialist für digitale Parkraumbewirtschaftung und -optimierung. Entstanden ist die Idee im Juli 2019 aus einem Projekt der UnternehmerTUM. Das Team um die drei Gründer Jakob Bodenmüller, Bastian Pieper und Yukio Iwamoto beschäftigt heute über 250 Mitarbeitende in München sowie an vier weiteren europäischen Standorten: Salzburg, Zürich, Breslau und Mailand. In der DACH-Region sowie in Polen und Italien setzen bereits über 3.500 Parkflächen auf die Lösung von Wemolo, die täglich mehr als 2,5 Millionen Parkvorgänge erfasst. Im Deloitte Fast 50 Ranking wird Wemolo als das am schnellsten wachsende Startup in Deutschland geführt. Zum Kundenportfolio zählen namhafte Einzelhändler wie Aldi, Edeka und Carrefour, führende Immobilienunternehmen wie Defama Deutsche Fachmarkt AG und HIH Real Estate, Gastronomiebetriebe wie McDonald’s und Burger King, Hotelketten wie Best Western, renommierte Gesundheitseinrichtungen wie die Asklepios Klinik sowie zahlreiche Finanzdienstleister und Kommunen in ganz Europa. www.wemolo.com
Quelle/Bildquelle: Wemolo GmbH




















