Bier
Tarifverhandlungen

Warnstreik bei der Oettinger Brauerei und Logistiktochter in Braunschweig

Am 01. Juli 2025 ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zu einem vierstündigen Warnstreik bei der Oettinger Brauerei und der Logistiktochterfirma TSL in Braunschweig auf. Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen. Die NGG fordert eine Erhöhung der Entgelte in den Braustätten der Oettingergruppe um 6,6 Prozent sowie 8,2 Prozent für die TSL. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 200 Euro steigen. Die Entgelttarifverträge wurden zum 31. Mai 2025 gekündigt. Die zweite Tarifverhandlung findet am 8. Juli 2025 in Oettingen statt.

In der ersten Tarifverhandlung am 4. Juni hatte die Arbeitgeberseite kein Angebot für eine Entgelterhöhung gemacht, weder für die Braustätten noch für die TSL. Stattdessen fordert sie eine Verlängerung der Arbeitszeit von 37 auf 40 Stunden in der Woche sowie weitere Verschlechterungen im Manteltarifvertrag.

“Die Belegschaft liefert gute Arbeit ab und die Brauerei schreibt schwarze Zahlen. Jetzt erwarten die Beschäftigten ein Angebot mit einer fairen Lohnerhöhung und dafür legen sie heute an allen Standorten die Arbeit nieder“, sagt Katja Derer, Geschäftsführerin der Gewerkschaft NGG in der Region Braunschweig. Erst kürzlich war die Brauerei Ziel eines Cyber-Angriffs. In allen Betriebsstätten haben die Beschäftigten die Ärmel hochgekrempelt, damit die Lieferfähigkeit gesichert bleibt. „Kein Angebot in der ersten Verhandlung ist schon ein Affront, dazu legte die Chef-Etage aber noch die Forderung nach einer unbezahlten Verlängerung der Arbeitszeit auf den Tisch. Dafür hat niemand Verständnis, die Beschäftigten sind zu Recht sauer“, so Derer weiter.

Trotz Absatzrückgang schrieb das Unternehmen in den Geschäftsjahren 2023 und 2024 schwarze Zahlen. Das Produktsortiment umfasst Biermarken im Preiseinstiegssegment sowie Limonaden, Fassbrausen und Eistees unter Eigen- und Handelsmarken wie „5,0“, „JoyBräu“, „Glorietta“ oder „Karmeliter“. Angesichts einer stagnierenden Inlandsnachfrage investiert die Brauerei verstärkt in alkoholfreie Getränke. Das familiengeführte Unternehmen beschäftigt deutschlandweit 850 Beschäftigte und konnte sich in der Vergangenheit durch hohe Effizienz, Direktvertrieb mit eigenem Fuhrpark und minimale Werbekosten als eine der wirtschaftlich stabilen Großbrauereien in Deutschland behaupten.

Hintergrund: Die Oettinger Brauerei betreibt drei Braustätten in Deutschland: den Stammsitz in Oettingen (Bayern) sowie Brauereien in Mönchengladbach (Nordrhein Westfalen) und Braunschweig (Niedersachsen) und ein Logistiklager in Walldorf. In Braunschweig arbeiten 132 Beschäftigte. Als Tochterunternehmen ist die TSL – Transport Service und Logistik GmbH mit Sitz in Dessow in das operative Geschäft in Braunschweig eingebunden mit 41 Beschäftigten. An allen Standorten finden heute Warnstreiks statt.

Quelle:Gewerkschaft NGG Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz
Titelbild: © magdal3na – stock.adobe.com

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