Kritik an Erdinger Weißbräu: Werbevideo sorgt für Shitstorm
Die Privatbrauerei Erdinger Weißbräu hat ein kürzlich veröffentlichtes Werbevideo von ihrem Instagram-Kanal entfernt, nachdem es in sozialen Medien und der Öffentlichkeit für Kritik gesorgt hatte. Der rund 30-sekündige Clip war Teil einer Recruiting-Kampagne und sollte humorvoll den Arbeitsalltag im Vertrieb des Unternehmens darstellen. Die Umsetzung stieß jedoch auf massive Ablehnung.
In dem Video äußert sich eine junge Mitarbeiterin positiv über ihren Job bei Erdinger, während um sie herum mehrere Männerhände bedrohlich Gegenstände wie einen Hammer, eine Bierflasche, einen Zapfhahn und einen Flaschenöffner ins Bild halten. Besonders kritisiert wurde eine Szene, in der ein Flaschenöffner in unmittelbarer Nähe zu ihrer Kehle erscheint. Der Clip sollte laut Erdinger humoristisch und satirisch sein. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, dass keine Absicht bestand, eine Personengruppe zu verletzen oder Gewalt zu verharmlosen.
Besonders scharfe Kritik kam von der Plattform „Safe Space Chemnitz“, einem feministischen Instagram-Kanal, der sich dem Schutz von Frauen vor physischer und psychischer Gewalt widmet. Dort wurde das Video öffentlich analysiert und als Beispiel für „sexistische Werbeinhalte“ präsentiert. Der Vorwurf: Das Video relativiere Gewalt gegen Frauen, indem es bedrohliche Gesten für Marketingzwecke nutze – in einem gesellschaftlichen Umfeld, in dem Femizide und häusliche Gewalt nach wie vor erschreckend häufig vorkommen.
Der Clip wurde mittlerweile nach den negativen Reaktionen entfernt.
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