Hütte frei – der Hüttenpalast in Berlin

Wohnwagen und Holzhütten? Gäste, die mit Waschbeuteln zur Dusche gehen? Hier sieht alles aus wie auf einem Campingplatz. Stimmt aber nicht. Es handelt sich nämlich um ein äußerst aufregendes Hotel. Und das befindet sich wieder einmal in Berlin.

Wer Lust auf Camping hat, ist im Hüttenpalast eigentlich nicht richtig aufgehoben. Auf die Übernachtung in freier Natur muss man hier nämlich verzichten. Die Wohnwagen und Hütten sind in der ehemaligen Produktionshalle einer Staubsaugerfabrik untergebracht und damit bei jedem Wetter nutzbar. Schon vor der Eröffnung war die Resonanz in den Medien zwar phänomenal, für die beiden Gründerinnen aber schlichtweg falsch. »Es ist schon interessant, was da für Formulierungen kamen: Campen 2.0, Campen für Weicheier, Campen für Stadtneurotiker«, beschreibt Silke Lorenzen die Überschriften der ersten Artikel nach der Eröffnung. »Es war soviel von Camping zu lesen, dass unser Bürgermeister hier einen nicht genehmigten Campingplatz schließen lassen wollte.« »Wir konnten ihm glaubhaft nachweisen, dass wir ein richtiges Hotel führen«, erzählt Sarah Vollmer schmunzelnd und ergänzt sofort: »Eigentlich kein normales Hotel, sondern das, was wir unter einem richtigen Hotel verstehen.«

[nggallery id=1]
Tatsächlich ist der Hüttenpalast viel weniger Hotel und viel mehr Erlebnisraum in einer höchst außergewöhnlichen Location in Neukölln, einem traditionellen Stadtteil von Berlin, der noch immer nichts von seinem authentischen Charakter verloren hat. Die beiden Gründerinnen fanden die alte Fabrikhalle durch Zufall, und die Idee eines kleinen Hotels war sofort geboren. Der Charme der 200 Quadratmeter großen Halle sollte aber nicht zerstört werden und so entschieden sie sich für das einzigartige Raum-im-Raum-Konzept. »Bei uns holt man eben nicht den Schlüssel an der Rezeption ab und geht auf sein Zimmer. Hier ist man immer im Geschehen«, erklärt Silke Lorenzen. »Und es gibt immer einen Anlass für ein Gespräch mit den Nachbarn.«

Und Gründe gibt es wahrlich genug. Denn die Caravans und Hütten sind mit unterschiedlichen Inneneinrichtungen versehen und tragen Namen wie Kleine Schwester, Herzensbrecher, Schwalbennest, Berghütte oder Alter Palast. Inzwischen haben die kreativen Hotelmacherinnen das Angebot erweitert und bieten in einem weiteren Teil des Gebäudes geräumige Zimmer mit Bad für Gäste an, die neben der kommunikativen Atmosphäre eine gewisse Privatsphäre wünschen. Auch hier beeindruckt die Fabrikarchitektur mit ihren großen Fenstern und hohen Decken. Zum Hotel zählt auch das kleine und beliebte Café. Unter der Leitung von Sarah Vollmer wird hier bevorzugt mit Produkten aus der Region gearbeitet. Neben dem wechselnden Mittagstisch gibt es eine täglich frische Auswahl an Quiche, belegten Bagels, Focaccia oder Salaten auch zum Mitnehmen. Wer sich auskennt, genießt aber lieber gleich den Garten, der früher einmal die Hoffläche der ehemaligen Fabrik bildete. Im Berliner Sommer treffen sich in dieser grünen Oase die Bewohner aus der Nachbarschaft, die Gäste des Hotels und Besucher aus aller Welt, die eines der außergewöhnlichsten Hotels der Stadt aus nächster Nähe erleben möchten. Und manchmal ist für sie danach im Palast sogar noch eine Hütte frei.

Weitere Infos: www.huettenpalast.de

Quelle: BARCALL MAGAZINE | www.barcall-magazine.com

 

 

Neueste Meldungen

Alle News